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noch das Tanninger Öschlein und der Tannenbronnen den Namen führen. Der Zehnten im Öschlein gehört nach Stockach, weil ein ungetreuer Knecht die Marksteine verrückte und einen Meineid schwur“ (Diak. Schmid Msc.). Auch eine abgegangene Burg Westätten lag auf der Markung.

20. Juni 1809 ist hier als Sohn des Pfarrers geboren Dr. Isak Aug. Dorner, Prof. der Theologie und Mitglied des Oberkirchenraths in Berlin.

1275 fatirt der Pleban 50 konstanz. Solidi (à 1 fl. 12 oder auch 1 fl. 54) und zahlt seinen Zehnten fürs ganze Jahr (lib. dec.). 1499 Zwifaltische Einwohner in Neuhausen. Vertrag der Vormundschaft H. Ulrichs mit Zwifalten wegen Appellationen, Vogtei und Obrigkeit (St. Arch.) 1531 österreichischer Lehenbrief, woraus zu sehen, daß Österreich das behauptete Tafernrecht nicht zusteht (eb.). 1535 wird die Weid im Schindelwald von der Herrschaft den Einwohnern von Heudorf und Gallmannsweil um 8 fl. jährlich verliehen (eb.). Landvogt von Nellenburg verlangt Abschaffung des evang. Pfarrers 1550, 1554, 1555, 1567 (eb.). 1560 und 1561 bewilligt Schaffhausen 40 fl. zum Pfarrhausbau (eb.). 1. Juli 1572 Vertrag zwischen H. Ludwig und der Stadt Schaffhausen von wegen des großen und kleinen Neubruchzehntens, was daran jedem Theil gebühre (eb.). Der Pfarrer wird an Schaffhausen präsentirt (eb.). 1585–1631 Streitigkeiten mit Schaffhausen wegen Bauung der Pfarrscheuer, auch des Pfarrers Kompetenz halber, so die Schaffhauser durch Steigerung ihres Kanons geschmälert (eb.). 1611 Lehenbrief der Stadt an M. Andr. Eyb, als sie ihn zur Pfarrei nominirt (eb.). 1618 Kontrakt zwischen dem Allerheiligenpfleger und M. Andr. Scheffler, als sie ihm die Pfarrei verliehen (eb.). 1631 haben die Beamten der H. Nellenburg zu Stockach einen württ. Unterthan zu Neuhausen etliche Zeit gefänglich enthalten, unter dem Vorwand, daß dem Haus Österreich die Ober- und Herrlichkeit in Neuhausen gehöre; darum werden die Hofregistratores gefragt, was es mit dem Flecken Neuhausen für eine Bewandtnis habe. Antwort: „Bei dem fürstl. Archiv zu Stuttgart findet sich ein Dokument, welcher Gestalt der Flecken Neuhausen auf Ecken an das Haus Württemberg gekommen, nicht. Das älteste Dokument ist, daß 1481 die Mauritii Gr. Eberhard d. j. seinen Vetter Eberhard zu kaufen gegeben hat das Dorf Neuhausen. 2. In einem alten Lagerbuch von Tuttlingen steht, daß Neuhausen zur Herrschaft Wirtemberg gehört. 3. Ein Schreiben der Landesregierung (an Vogt und Keller zu Tuttlingen) 27. Juli 1528, daß Neuhausen nicht in die Verwaltung von Stockach, sondern unserer Regierung in Wirtemberg gehöre, er darum keine Erkündung betreffend die Schaffhauser Gefälle zu machen habe. 4. Bericht des Obervogts und Kellers, daß der österr. Vogt zu St. verlange im Namen K. Ferdinands, daß Neuhausen seine Steuern nicht an Herzog Ulrich, sondern nach Stockach liefere. Sie haben ihm dies verboten, was H. Ulrich billigt. 5. Schreiben H. Ulrichs an K. Ferd. 14. Febr. 1543, worin er seine Herrschaftsrechte zu N. weitläufig ausführt. (Keine Antwort darauf.) Österreich habe wegen Nellenburg malefizisch, glaitlich

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 407. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0407.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)