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1230 durch Heirat an die Fürst von Konzenberg, 1300 durch Kauf an das Domkapitel Konstanz, welches Wurmlingen damit vereinte, das es vom Kloster St. Gallen erworben hatte, 1600 aber den Besitz an die Domprobstei abtrat, welche Durchhausen, einen adeligen Besitz (1339 Nellenburgisch, dann in Händen von Rottweiler Bürgern, Endinger und Bletz von Rotenstein, dann der Gut von Sulz) hinzufügte.

6. Die Herrschaft Lupfen mit Rietheim, Schura, Thalheim, Thuningen, Trossingen. Sie gehörte seit dem 13. Jahrh. den Herren von Lupfen und kam von ihnen an die Herren von Fridingen 1437, von ihnen durch Erbschaft zum Theil an Stefan von Emershofen, den Eigenthümer der Herrschaft Karpfen, welcher mit Rudolf von Fridingen 1444 beide Herrschaften an Wirtemberg verkaufte.

7. Die Herrschaft Hohenkarpfen mit Hausen ob Verena, gehörte den Herren von Karpfen, 1350 denen von Blumberg, kam um 1429 an Rudolf von Fridingen und Stefan von Emershofen. 1491 kam die Herrschaft sammt Rietheim als wirtemb. Lehen an die neue Linie von Karpfen und fiel bei deren Aussterben nach dem 30jährigen Kriege an Wirtemberg zurück.

8. Hohentwiel kam 1300 an die Herren von Klingenberg.

9. Gunningen, wo Anfangs besonders St. Gallen Besitz hatte, ist schon 1163 zur Hälfte St. Georgisch, die andere ohne Zweifel von Karpfen rührende Hälfte kam 1378 von Blumberg an zwei Rottweiler Bürger, Dietinger und Haug, 1452 von ihren Erben gleichfalls ans Kloster. Nach der Reformation blieb der Ort als in der Hauptsache von österreichischem Herrschaftsgebiet umschlossen, beim katholischen Kloster St. Georgen-Villingen unter hohenbergischer Landeshoheit.

10. Weigheim kam (vielleicht durch die Hohenstaufen) an den Johanniterorden.

11. Mühlhausen kam in verschiedene Hände, darunter Kloster St. Georgen, 1479 an die Stadt Rottweil.

Neben den bisher genannten Besitzverhältnissen gab es im Lauf der Zeit noch verschiedenen, allodialen und feudalen, größeren und kleineren, bleibenderen und vorübergehenden Besitz von Familien, Herrschaften und geistlichen Korporationen, der bei den einzelnen Orten nachgewiesen werden wird. Hier folgen die Namen:

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0220.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)