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der obere schwarze Jura (ε und ζ); er kennzeichnet sich an manchen Stellen mit einer ziemlich stark markirten, jedoch ganz unbedeutenden Terrasse über den mittleren Jura und beginnt mit dem feinblättrigen, bituminösen Posidonienschiefer (ε) reich an Posidonia minuta; am südlichen Saum des schwarzen Jura bildet er eine ebene Platte und hat mit Ausnahme des schwarzen Jura α die größte Verbreitung in der Formation des Lias gefunden. Gegen oben geht er in den Jurensismergel (ζ) über, welcher indessen kaum angedeutet erscheint und der die schwarze Juraformation abschließt.

Die durchschnittliche Mächtigkeit des schwarzen Jura beträgt 56,6 m und zwar:

Meter
Die Psilonoten- und Arietenschichten (Lias α) 10,7 mächtig
00 Turnerithone (Lias β) 20,7  
00 Numismalismergel (Lias γ) 06,6 
00 Amaltheenthone (Lias δ) 07,1  
00 Posidonienschiefer (Lias ε) 09,6  
00 Jurensisschichten (Lias ζ) 01,9  

Von den zahlreichen organischen Einschlüssen, welche der schwarzen Juraformation zukommen, nennen wir folgende:

In dem unteren schwarzen Jura (α β) Ammonites angulatus, A. Bucklandi, A. scipionianus, A. Thalassites concinnus, Th. giganteus, Gryphaea arcuata in großer Anzahl und nicht selten noch mit den Deckeln versehen, insbesondere bei Trossingen, G. obliqua, Nautilus aratus, Pentacrinus tuberculatus, Terebratula ovatissima u. s. w.

Im mittleren schwarzen Jura (γ δ): Ammonites Bronnii, A. amaltheus, A. lineatus, A. striatus, Belemnites elongatus, B. paxillosus, B. compressus, Terebratula numismalis, T. cornuta, Rynchonella variabilis, Rh. amalthei, R. scalpellum, Nucula complanata, Pecten inaequivalvis, Gryphaea cymbium, Pentacrinus basaltiformis u. s. w.

Im oberen schwarzen Jura (Lias ε ζ): Ammonites serpentinus, A. jurensis, A. radians, Belemnites digitalis, B. tripartitus, Mytilus gryphoides, Posidonia minuta, Pecten contrarius, Pentacrinus subangularis u. s. w. Im Jahr 1839 wurden in dem Posidonienschiefer bei Schura bedeutende Reste eines Sauriers beim Graben eines Brunnens aufgefunden, auch sollen Abdrücke von Fischen dabei zu Tage gekommen sein.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0052.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)