Seite:OberamtTuttlingen0026.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Periodisch fließende Quellen, sog. Hunger- oder Seltenbrunnen, kommen vor auf den Markungen Trossingen und Wurmlingen, auch der Seltenbach, Markung Tuttlingen, fließt nur zeitweise. (S. auch die Ortsbeschreibung.)


Flüsse und Bäche mit ihren Thälern.
1. Im Donaugebiet.

Die Donau, sie erreicht den Bezirk bei Donaufeld, eine halbe Stunde oberhalb Tuttlingens, fließt im Ganzen und Großen in nordöstlicher Richtung an Tuttlingen, Ludwigsthal, Nendingen, Stetten, Mühlheim und Fridingen vorbei, bildet unterhalb der Fridinger Ziegelhütte eine Strecke weit die Bezirks- und Landesgrenze, tritt beim Schlößchen Bronnen noch einmal auf kurze Zeit in das Oberamt und berührt dasselbe noch zweimal unterhalb Beuron an der Irrendorfer Markung, zugleich wieder an der Landesgrenze. Ihre Breite wechselt von 50 bis 200, am Wehr bei der Tuttlinger Brücke bis 300 Fuß. Ihre Tiefe ist sehr verschieden, wechselt bei mittlerem Wasserstand von 5–12 Fuß. Im Sommer nimmt der Fluß sehr ab, namentlich verfällt er zwischen Tuttlingen und Möhringen, schon auf badischem Gebiet, seit einigen Jahren so beträchtlich, daß der Betrieb der Wasserwerke in Tuttlingen und Ludwigsthal sehr beeinträchtigt wird (s. u. bei Tuttlingen), dagegen schwillt er bei starken Regengüssen und raschem Schneeschmelzen so sehr an, daß weithin die Thalebene überschwemmt wird. Auf seinem Lauf durch den Bezirk setzt er eine ziemliche Anzahl von Mühlen und andern Wasserwerken, darunter das Hüttenwerk Ludwigsthal, in Bewegung.

Brücken gehen über die Donau: zwei bei Tuttlingen, darunter die Eisenbahnbrücke, dann bei Ludwigsthal, Nendingen, Stetten, Mühlheim und Fridingen je eine.

Das von Tuttlingen bis Mühlheim breite fruchtbare Thal wird unterhalb Mühlheim plötzlich eng, felsig, viel gekrümmt und wild-romantisch. (S. auch die Abschnitte Natürliche Beschaffenheit und Naturschönheiten).

In die Donau fallen auf der rechten Seite:

a. Der in Tuttlingen einmündende, nur periodisch fließende Seltenbach; derselbe kommt aus einem engen auf der Eck beginnenden Waldthälchen.

b. Dann kommt bei Nendingen das enge, waldige Rottweiler-Thal, bei Neuhausen beginnend, ein Trockenthal, in die Donau, ein weiteres bei Mühlheim und eines bei Fridingen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0026.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)