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Kaplanei, Herzog Ulrich i. J. 1536 von genanntem Kloster ertauschte (s. Ober-Urbach).

Die Kellerei besaß 13 und die Frühmesse Welzheim 2 Lehen, welche den ganzen Bestand des Ortes 1500 bildeten. In den Frucht- und Wein-Zehenten theilten sich die Kellerei, die geistliche Verwaltung (wegen der Frühmesse Grunbach), die Constanz’sche Pflege und das Kl. Lorch; der kleine Zehente gehörte dem Kl. Lorch und der Pfarrei Schorndorf.

Von den 150 Bürgern, welche der Ort vor dem dreißigjährigen Krieg besaß, waren 1651 nur noch 5 vorhanden. Die Gemeinde hatte 17.100 fl. Schulden, wegen welcher 10 neu hereingezogene Einwohner wieder weg wollten. Noch 1654 dienten viele Weinberge zur Weide.

Im Dezember 1688 legten die Franzosen unter Melac, nach ihrem Fehlversuch auf die Festung Schorndorf, mehrere Häuser in Asche.

Erst im J. 1565, bis wohin der Ort nach Schorndorf (nicht nach Ober-Urbach, wie Binder 262 sagt), eingepfarrt war, wurde aus der vormaligen Kaplanei eine wirkliche Pfarrei errichtet; indeß hatte der Ort bereits einige Zeit einen Diaconus gehabt.

b) Metzlinsweiler, Weiler auf der Markung von Haubersbronn, 1/4 St. nordwestlich von diesem, über dem rechten Ufer der Wieslauf gelegen. An der Wieslauf ist eine nicht unbedeutende Mühle. Die übrigen Verhältnisse theilt dieser Ort, ursprünglich ein Hof, mit Haubersbronn, mit dem er in politischer Hinsicht stets verbunden war. In kirchlichem Verband aber steht er mit dem nahen Steinenberg.

Am 27. Jan. 1357 erkauften die Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg den Hof Metzlinsweiler mit Mühle, Weingarten und allem Zugehör vom Kl. Adelberg um 900 Pfd. Hllr. Er blieb bei der Kellerei; den Wein- und großen Zehenten aber hatte die Constanz’sche Pflege Schorndorf zu erheben.


Hebsack.
Gemeinde III. Kl. mit 808 Einw.; Pfarr-Filial von Winterbach.


Das Dorf Hebsack liegt 5/4 St. westlich von Schorndorf und 1/4 St. östlich von Geradstetten, am Fuße der Berglen und an der schon mehr gedachten Hauptstraße, in dem hier aufwärts sich erweiternden Remsthale. Die Rems fließt in einer Entfernung von 10 Minuten an den Abhängen des Hebsack gegenüber liegenden Schurwaldes vorüber. An Quellwasser ist auch hier kein Mangel. Überhaupt theilt der Ort seine natürlichen Verhältnisse mit Geradstetten.

Die Zehenten, ausschließlich eines dem Staate zustehenden Antheiles an Weinzehenten, gebühren als Bestandtheil des Rittergutes Alfdorf in

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0144.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)