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diesen Besitz von aller Steuer, Schatzung, Auflag und anderer Beschwerde freite. In den Jahren 1541 und 1544 überlassen die Hessen von Rorbach (in der Pfalz) ihre hiesigen Güter und Rechte käuflich an Herzog Ulrich. Im Jahr 1524 besaß Adelberg 1 Hof, 2 ganze, 3 halbe Lehen und 7 Sölden. Von den 215 Einwohnern, die 1807 der Ort zählte, gehörten damals 188 ins Klosteroberamt Adelberg, Steinenberger Viertels, und 27 ins Oberamt Schorndorf, Rudersberger Stabs. Den Gemeindestab hatte Adelberg; die niedere Gerichtsbarkeit stand jedem Theil auf seinem Boden zu.

b) Der Weiler Krehwinkel, auch Krähwinkel, liegt 1/2 Stunde westlich von Asberglen in einem Thalwinkel, das „Schmalzgrüble“ genannt. Die Lage des von drei Bergen eng eingeschlossenen Örtchens ist düster. Dasselbe ist reich an Quellwasser und hat einen schönen Buchen- und Eichen-Wald. Die Markung enthält an Baufeld 117/8 M. Gärten, 1255/8 M. Acker, 523/8 M. Wiesen und 225/8 M. Weinberg, wonach 12/10 M. auf den Kopf kommen.

Von Philipp Heß von Rorbach brachte Herzog Ulrich von Württemberg im Jahr 1544 dessen hiesige Güter und Rechte an sich (s. zuvor). Gleichwohl war der Ort schon 1554 in allen Beziehungen Adelbergisch. Er gehörte bis 1807 ins Steinenberger Viertel und war sogar 1524 der Sitz eines eigenen Klosterämtchens.

c) Necklinsberg, Weiler, 1/2 Stunde nordwestlich von Asberglen, westlich, nördlich und östlich vom Oberamte Welzheim umgeben. Dieses äußerst freundliche und nette Örtchen liegt ganz frei auf einem Bergrücken, und ist wohlhabender. Die Markung begreift an Baufeld 175/8 M. Gärten, 2572/8 M. Acker, 145 M. Wiese und 48 M. Weinberg; also 2 M. Feldgüter auf den Kopf. Von 1827/40 sind 141/2 M. Allmand angebaut worden.

Necklinsberg taucht auf im Jahr 1293, wo am 22. Juli Graf Eberhard von Württemberg, von Kl. Lorch zum Schirmherrn angenommen, dessen hiesige Güter unter andern zu schirmen versprach. (Besold 736.) Kl. Adelberg machte hier Erwerbungen im Jahr 1343 von Walter von Ebersberg (Sattler Topogr. 173), und im Jahr 1411 von Jörg von Urbach (s. Asberglen). Im Jahr 1407 wird Necklinsberg unter den Orten angeführt, welche Graf Eberhard von Württemberg von Wernher Nothhaft Ritter und seinem Bruder Hans Nothhaft lösete. (Steinhofer 2, 604.) Zur Zeit der Reformation bestand es aus 2 nach Rudersberg, 1 nach Urbach, 1 nach Reichenberg und 6 adelberg’schen zum Amt Krehwinkel gerichtbaren Höfen. So blieb es beinahe unverändert; denn 1807 gehörten von den 140 Einwohnern 87 ins Kloster-Oberamt Adelberg,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0116.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)