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gelben Fingerhut (Digitalis ambigua) beim Baierhof; die großblumige Käspappel (Malva Alcea) zwischen Haubersbronn und Miedelsbach; den knolligen Erdrauch (Corydalis bulbosa) am Fuß des Galgenbergs; die Waldwicke (Vicia sylvatica) am Ottilienberg; das schöne, und Bergsjohanniskraut (Hypericum pulchrum, monianum, hirsutum) in Bergwäldern; den rothblühenden Hasenlattich (Prenanthes purpurea) im Ramsbach; die niedrige Skorzonere (Scorzonera humilis) im Eichenbach; den Virgils-Aster (Aster amellus) bei Aichelberg und im Endersbacher Wald; die niedrige Distel (Cnicus acaulis) auf dem Schönbühl; die fliegenblumige Ragwurz (Ophrys myodes) im Tannenwäldchen an der Göppinger Steige; von Knabenkräutern: Orchis militaris, latifolia, bifolia, conopsea, morio, maculata, Neottia ovata, nidus avis, Ophrys arachnites und fuciflora.

b. Von Sträuchern:

Das Gaisblatt(Lonicera Periclymenum) gegen der Herrenwiese; der Kreuzdorn (Rhamnus cathartica) bei Aichelberg; die niedrige Rose (Rosa pumila) in Wäldern; das große und kleine Wintergrün (Pyrola rotundifolia minor) in Wäldern; das überhängende Wintergrün (P. secunda) bei Röhrach.

c. Die Bäume des Waldes

bestehen meist in Laubhölzern und einzeln zerstreuten Föhren-, Fichten- und Lerchen- Pflanzungen. Unter Ersten trifft man außer der Eiche, Roth- und Weißbuche, Birken, Eschen u. dgl., auch Ebereschen (Pyrus torminalis), Linden, Saalweiden, Wachholder, Stumpfahorn, Zitterespen u. s. w.

d. Von Arznei- und Giftpflanzen:

Den Bitterklee (Menyanthes trifoliata) bei Plüderhausen; Stechapfel, Bilsenkraut, Tollkirsche, Bittersüß an mehreren Stellen; die Judenkirsche in Wäldern und zwischen Weinbergen; die bittere Kreuzblume (Polygala amara) im Ramsbach und an der Göppinger Steige; das Fallkraut (Arnica montana) bei Steinenberg; die Osterluzei (Aristolochia clematitis) in Weinbergen.

e. von beerentragenden Pflanzen

finden sich Erdbeere, Himbeere, Brombeere und Heidelbeere reichlich in den waldigen Gegenden des Bezirkes.


8. Das Thierreich.

Seitdem des Schwarzwild ganz, Hirsche, Damwild und Rehe beinahe ausgerottet sind und der ehemalige Park bei Hohengehren eingegangen ist, bestehen die wild vorkommenden Säugethiere nur noch in Hasen, Füchsen, wilden Katzen, Dachsen, Mardern, Iltis, Wieseln, Igeln, u. dgl.; auch kommen hie und da Fischottern vor.

Von Vögeln trifft man zuweilen einzelne Goldadler und Uhu auf dem Schurwald, sie nisten aber nicht, dagegen sind die kleinen Falken und Eulen nicht selten. Der Tannenheher (Corvus caryocatactes) hat sich im Sommer 1850 da und dort auf dem Schurwalde gezeigt. Von Klettervögeln fehlen die verschiedenen Spechte und der Kukuk nicht. Von

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0019.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)