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Erscheinung des Leibs Christi an einer Stelle im Thal an der Straße von Creglingen nach Münster die Brüder Konrad und Gottfried von Brauneck daselbst „zu Ehren und mit dem Namen des Leibs Christi“ eine Kapelle zu errichten. 1389 wurde dieselbe vom Würzburger Suffraganbischof eingeweiht und 1404 vom Pabst bestätigt. Bald war sie mit zahlreichen Jahrstagen bedacht und mit nicht wenigen Gütern und Gilten in der Nähe und Ferne, in Creglingen, Crainthal, Klingen, Schirmbach, Archshofen, Freudenbach, Bieberehren etc. ausgestattet; schon 1430 erhielt sie zu der von Anfang bestehenden zwei neue Pfründen an den Altären St. Johannis des Täufers und St. Johannis des Evangelisten; von den 8 Priestern, welche sich 1488 in Creglingen befanden, werden also 3 an der Herrgottskirche gestanden sein. Um 1548 wurde zu der Kirche ein Seelhaus gestiftet d. h. eine Wohnung für arme Jungfern, welche, unter dem Namen Seelnonnen, Seelschwestern, Seelfrauen in Gemeinschaft darin lebend, für die Abgeschiedenen zu beten hatten. – In der Reformationszeit finden wir 1528 eine Spaltung in der Gemeinde: Amtmann, Kastner, Schultheiß, Bürgermeister und der halbe Rath dringen auf umfassende Reform, während die andere Hälfte des Raths mit dem theilweise den neuen Forderungen sich bequemenden Pfarrverweser zufrieden ist. 1529 ziehen mehrere Priester, welche sich nicht in die neue Ordnung finden können, weg. (Siehe auch unten die Regesten). Evang. Stadtpfarrer: Sigmund Birkheimer c. 1528. Andr. Altstätter 1536. Johs. Uhell 1541. Colom. Grasser 1544. M. Paul Weikersreuter 1569. M. Joh. Lenck 1581. Ulr. Junius 1603. M. Burkh. Leyh 1631. Joh. Egenthaler 1641. Joh. Kasp. Esenbeck 1644. Christof Ehrich v. Erfurt 1668. Joh. Sam. Esenbeck v. Ansbach 1692. Ge. Alb. Meyer 1703. M. Ge. Sam. Esenbeck 1724. M. Joh. Ge. Benz 1735. M. Casp. Heinr. Ackermann v. Creglingen 1738. Konr. Seb. Artzberger 1746. Joh. Br. Fenk 1762. Joh. Karl Richter 1780. Fried. Böckh 1805, seit 1811 zugleich Dekan. M. Phil. Lud. Finkh 1812, zugl. Dekan. M. Joh. Lud. Ziegler 1823, zugleich Dekan. Christ. Mor. Roth, Prof., 1828. Ge. Karl Hein. Schäffer 1856. Wilh. Lud. Wunderlich 1867. Rob. Teichmann 1878. – Oberkapläne und zugl. Pfarrer in Niederrimbach, seit c. 1820 Diakoni und Pfarrer von Niederrimbach: Achatius Werner 1533. Veit Kestner 1540. Ge. Schlewies 1541. Thom. Wagner 1584. Matthä. Engelhard 1593. Joh.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 506. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0506.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)