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Hausthiere.

Betzerle – junges Schaf. Hausbetz – Schaf als einzelnes Hausthier. Heinzel – junges Pferd. Mockele – junges Kalb. Zickele – junge Ziege. Heddel – Gais. Heitzel – Schafbock. Stäre – Schafbock. Fackele – junges Schwein. Dausch – Mutterschwein. Baiß – Zuchteber. Wurri – Katze. Bansel – Katze. Bibele und Ziwele – junges Hühnchen. Buttel – Henne, Gluckhenne. Börzel – schwanzloses Huhn. Geiker – Hahn. Geikerle oder Geckerle – junger Hahn. Ziefer – Hausgeflügel. Wusseli und Hörli – Gänse namentlich junge. Waagele – Enten, namentlich junge.


Einzelne Körpertheile der Hausthiere.

Schlähmen – herabhängende Haut am Fettochsen. Mettebuch – dritte Abtheilung im Rindsmagen.

Grüße.

In den Städten sind die gewöhnlichen Grüße gäng und gäbe und ist nur das „Felmich“ – ich empfehle mich, beim Kommen, Begegnen und Verabschieden zu erwähnen.

Auf dem Lande bedient man sich unter einander außer der gewöhnlichen Grüße des „Zeitbietens“ z. B. „guate Morche“. „guate åbed“, „gut Nacht“, dem einem Angeseheneren gegenüber stets noch ein „wünsch wohl zu schlafe“ beigesetzt wird, keiner eigentlichen Begrüßungsworte, sondern hat feststehende fragende Redeformen. Beim Hinausgehen heißt’s: „wellt er a nauß“ Geht man an ein paar mit einander Sprechenden vorüber, so sagt man: „is G’spräch guat“ oder „hett er an guate Råth mit ’nander?“ Begegnet man einander beim Wasserholen oder Viehtränken, so heißts: „a Wasser hole?“ oder „a tränke?“ Hat eins ein Kind auf dem Arm etc., so sagt das Begegnende: „Kindsmad sanne?“, wenn das Betreffende auch ein Mann ist. Geht man an einem Arbeitenden vorüber, so heißts: „a fleißi?“ oder „was wird g’schafft?“ Steht jemand auf der Straße oder schaut zum Fenster heraus, so fragt der Vorübergehende: „wellt er ich umseche?“ Beim Heimgehen Mittags zum Essen oder Abends sagen die Vorübergehenden zu den noch Arbeitenden statt des Grußes „macht a Mittåch“ oder „macht Feieråbed“. Kennt der fränkische Landmann einen ihm Begegnenden, im Wirthshaus neben ihm Sitzenden oder mit ihm Reisenden nicht, so fragt er: „wu is d’r Vetter hêr?“ oder „wu will’s Bäsle hin?“ Im

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0171.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)