im ersten Lebensjahr von nur –:∙ 19,9%, wodurch sich der Bezirk rühmlich vor andern, ja vor dem ganzen Lande auszeichnet. (Siehe übrigens auch oben S. 97 ff.)
Künstlich entbunden wurden im ganzen Oberamtsbezirk 6,1% der Gebärenden.
Selbstmordfälle waren es in den letzten 20 Jahren –:∙ 45, also 2,25% per Jahr, und 0,48 aller Gestorbenen.
Von den Selbstmördern haben sich erhängt | 18 | |
ersäuft | 14 | |
den Hals abgeschnitten | 4 | |
erschossen | 4 | |
aus Häusern herabgestürzt | 3 | |
vergiftet | 1 | |
erstochen (ein Metzger) | 1 |
Von diesen 45 Selbstmördern waren Säufer | 5 | |
litten an Krankheiten oder Geistesstörungen | 18 | |
waren Verbrecher (Furcht vor Strafe, Scham über die Aussicht auf dieselbe) |
3 | |
schlechte Haushalter (Schulden, häuslicher Unfrieden) | 5 | |
Lebensüberdrüssige | 7 | |
Geizhälse | 1 | |
Unbekannt war die Ursache bei | 6 | |
45 |
Was die Gesundheitsverhältnisse anbelangt, so sind endemische Übel gar nicht vorhanden, und von Epidemien ist außer den gewöhnlich wie überall von Zeit zu Zeit auftretenden Kinderkrankheiten (Masern, Scharlach, Keuchhusten) nichts von Belang zu verzeichnen.
Kretinen sind fast keine bekannt; Kropfige, Blinde und Taubstumme nur selten vorkommend; Syphilis ist sehr selten, unter der ländlichen Bevölkerung so gut wie gar nicht vorhanden; Scrophulose und Kropf im Ganzen selten; häufiger Tuberculose, Krebs, Gicht, Rheuma und in dessen Gefolge Herzkrankheiten, die auch sonst nicht selten sind; Typhus einigemal in kleinen Epidemien, meist nur sporadisch d. h. vereinzelt und selten, etwas häufiger gastrische Fieber; dagegen fehlt Wechselfieber fast ganz; Cholera gar nicht, Pocken und Ruhr sehr selten vorkommend, ebenso sind selten fallende Krankheit oder Veitstanz
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0115.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)