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aus dem Almosen an die letztere eine Meßpfründe, zu welcher dem Kloster und der Herrschaft Baldern abwechselnd das Nominations-, dem Bischof von Augsburg das Verleihungsrecht zustehen sollte (vergl. v. Falckenstein, Analecta Nordgaviens. 1, 307), Bischof Friedrich von Augsburg genehmigte die Stiftung am 22. Okt. d. J., sie gieng aber allmählig verloren, wenngleich wegen Unterhaltung des Kaplans Graf Notger Wilhelm von Baldern und die Äbtissin Anna Regina von Kirchheim sich noch den 5. April 1688 verglichen.

Mehrmals war es im Plan, hier ein Kloster zu errichten, allein die Sache kam nie zur Ausführung. So dachten 1726 Hieronymiten daran, sich hier niederzulassen, dann wollte der im Jahr 1798 mit anderen Ordensbrüdern durch die Franzosen aus der Schweiz vertriebene, aus Bregenz gebürtige Anton Maria Gallus Rief, „Laienbruder des Instituts der ewigen Anbetung oder Ordinis S. Trinitatis de poenitentia, näherhin Laienbruder aus der Versammlung des heiligsten Erlösers“, im genannten Jahre hier ein Kloster gründen, endlich wollte sich 1801 der Eremit Sebastian Regler aus Eichstätt hier niederlassen.

Greuthof. Hof, 1 km südwestlich von Z., gegen Baldern hin gelegen.

Hinsichtlich des bereits für die Jahre 1466 und 1666 genannten Greuthofes (vergl. S. 625, 840) heißt es in der Moll’schen Beschreibung des Rieses: „Kreuthof gehöret mit aller Obrigkeit in das Amt Baldern, ist nach Zöbingen gepfarret. Der Zehenden gehöret in das Kloster Kirchheim. Es hat aber die hochgräflich öttingisch-balderische Herrschaft in den neueren Zeiten dieses Hofgut durch Kauf an sich gebracht, eine herrschaftliche Braustatt, nützlichen Küchengarten, schöne Schweitzerey und Schäferey daselbsten anlegen lassen und einen Baumeister dahin gesetzet. Doch wurde dieses Gut zu Zeiten und sonderlich in den 1730er Jahren in Pacht verliehen. Weil aber in anno 1760 das herrschaftliche Bräuhaus dahier abgebrunnen, ist solches nicht wieder, sondern ein dergleichen zu Hohen-Baldern neu aufgebauet worden.“

Haidmühle, Hof, 2 km westlich von Z., an der Jagst.

Wöhrsberg, Weiler, 11/2 km südöstlich von Z. an der Straße nach Nördlingen hoch gelegen, mit kleiner Kapelle.

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 843. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_843.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)