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Gaxhardt, Weiler, schwach 3 km nordöstlich von St., zu beiden Seiten des Gaxhardter Baches an den Thalgehängen verstreut. 1

Zu Gaxhardt, früher auch Gachshart, Gaßhard geschrieben, befand sich im J. 1467 ein Hof der Propstei Mönchsroth (bayr. AG. Dinkelsbühl) und werden im J. 1479 alle Zehnten als dieser Propstei zustehend bezeichnet (Steichele a. a. O. 3, 490). Überhaupt stund der Weiler in der Folge diesem Kloster zu und kam gemäß der Säkularisation desselben durch den Grafen Ludwig XVI. von Oettingen im J. 1558 an dessen Haus. Den 5. April 1715 verkaufte Fürst Albrecht Ernst II. von Oettingen-Oettingen mit dem säkularisirten Kloster Mönchsroth, dem Kloster und Dorf dieses Namens, auch die darein gehörigen und in den Weilern, Mühlen und Höfen Wittenbach (bayr. AG. Dinkelsbühl), auf der Beermühle, zu Strambach, Gaxhardt, der Schnepf- und Bärlinsmühle, Regelsweiler, Kaltenwag, Haselbach (AG. Dinkelsbühl), Dambach, Enchenhof (s. o.) und Riehlingstetten, dann zu Burgstall (AG. Dinkelsbühl), Bergheim, Eck, Oberschneidheim, Ober-, Unterbronn[1], ingl. auf dem Gramstetter Hof (desgl.) angesessenen Unterthanen und Schutzverwandte, nebst den Stockzehnten und anderen Zinsen, Steuern, Gefällen, mit allen Rechten u. s. w., insbesondere der Civiljurisdiktion und Vogteilichkeit (unter Vorbehalt nur der hohen landesherrlichen Obrigkeit und malefizischen Händel, welche nach der peinlichen Gerichtsordnung an Leib und Leben zu strafen, nebst allen Regalien und Hoheiten, der Extrasteuern und der Episkopalhoheit) um 132.600 fl. (incl. 400 Dukaten Leihkauf) an den Generalkriegskommissariatsamtsdirektor und Oberfeldkriegskommissar Johann Philipp v. Schell, Edlen Herrn auf Bauschlott und Stetten. Allein als der Käufer in Konkurs gerathen war, kaufte Fürst Johann Aloysius I. zu Oettingen-Spielberg aus der Masse am 18/19. Sept./12. Dez. 1749 um 216.000 fl. die ganze Herrschaft Mönchsroth mit Ausnahme des inzwischen an das Kloster Maria-Mayhingen (bayr. AG. Oettingen) und den Ritterrath Baron vom Holtz verkauften Frucht- und Flachszehntens nebst den Kastengeldern zu Strambach, sowie den Frucht- und Flachszehnten zu Deufstetten. – Zum Zweck des Verkaufs wurde der Weiler Gaxhardt mit den Bauernhöfen Kaltenwag und Grobenhof (Gem. Wörth) zu 27 Unterthanen,


  1. Letztere Unterthanen waren 1714 an Schenk von Geyern verkauft worden (S. 731) und wurden 1728/31 wieder an ihn abgetreten.
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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 734. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_734.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)