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Bannforstes Virigund im Jahr 1024 (s. S. 301), dann als Ausstellungsort einer gräflich öttingischen Urkunde vom 24. April 1229, in welcher bereits ein hiesiger Vicepleban H. als Zeuge erscheint (Wirt. Urkb. 3, 259), weiter als den 10. Febr. 1328 die hiesige Kirche durch Bischof Friedrich von Augsburg dem Kloster Ellwangen inkorporirt wurde (vergl. Mon. Boic. 33a, 516). In der Folge wird hier auch dinkelsbühlischer Besitz genannt: den 28. Febr. 1368 erhielt der Dinkelsbühler Bürger Walther Kayser von Abt Albrecht von Ellwangen einen hiesigen Hof zu Lehen, das Spital Dinkelsbühl erscheint im J. 1440 als gültberechtigt allhier; zwei Hofraithen daselbst – wie auch 5 vogt- und gerichtbare Hofraithen, die Hirtschaft, alle Ehehaften und Frevel zu Oberschneidheim, ein Gut zu Eck, ein Gut und eine Hofraithe, die Hirtschaft, Schenk- und Schmidstatt und alle andere Ehehaften zu Dambach, ein Hof zu Bergheim, ein Hof zu Unter-, ein Gut zu Oberbronnen – wurden den 4. April 1431 bald nach dem Aussterben der Truchseßen von Wilburgstetten als Zugehör des Schlosses Wilburgstetten und des Burgstalls Limpurg (bayr. AG. Dinkelsbühl) von Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg Kurfürsten von Brandenburg an 10 Dinkelsbühler Bürger verkauft, welche bereits am 22. Mai d. J. fast den ganzen Erwerb abgesehen namentlich von den Gülten aus den Höfen und Gütern an die Stadt Dinkelsbühl selbst verkauften (Steichele a. a. O. 3, 426 ff.); endlich erwarb das Sondersiechenspital St. Leonhard zu Dinkelsbühl den 6. April 1502 von Klaus Lederer dahier ein Haus um 44 fl. Doch kam der Ort im Verlaufe der Zeit – das Genauere hierüber ist nicht bekannt – größtentheils in den Besitz der Propstei Ellwangen (vergl. auch die beträchtlichen ellwangischen Berechtigungen dahier in den Rechts- und Gültbüchern von 1339 und 1381). So gehörte denn nach einer ellwangischen Amtsbeschreibung aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts das Dorf mit aller hohen und niederen Obrigkeit dem Stift Ellwangen zu, die Herren von Dinkelsbühl hatten 4 Unterthanen, der Graf Friedrich von Oettingen zu Wallerstein 2, eine jede Herrschaft strafte, Malefizsachen ausgenommen, auf dem ihrigen, was aber auf der Gassen und Gemeind gefrevelt ward, wurde vom Stift als alleinigem Inhaber der hohen Obrigkeit und Malefiz gestraft. Den 30. Juli 1663 trat die Stadt Dinkelsbühl den Besitz ihrer St. Leonhardspflege dahier an das Stift Ellwangen ab (s. unten S. 805) und wenn in der Topographia Ellvacensis vom Jahr 1733

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 724. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_724.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)