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Unbedeutenden und vorübergehenden Besitz betreffend erscheinen in den Jahren 1401 und 1415 Mitglieder der adelmännischen Familie im Besitz von Zehnten als Ellwanger Lehen dahier, in den Jahren 1408 und 1444 Konrad von Itzlingen, bezw. seine Erben im Besitz von solchen Wiesen „das Werdachespan in der Asenklingen“ bei Killingen gelegen; gehörten endlich auch Güter und Gülten dahier zur Herrschaft Schenkenstein (OA.Beschr. Neresheim 196).

Wegen verschiedener, insbesondere die Jurisdiktionsverhältnisse, auch Viehweide u. s. w. betreffender Punkte verglichen sich die beiden Ortsherrschaften, das Ellwanger Kapitel einer- und Angehörige der Familie von Wöllwarth andererseits, den 28. Januar 1536, 20. Juni 1600, 24. November 1665, wegen des Weiderechts von kapitelschen Unterthanen zu Killingen in zwei zu den alfingischen Gütern gehörigen Wäldern Propst und Kapitel von Ellwangen den 7. September 1557 (vergl. auch S. 688).

Zu Killingen wurde am 17. Oktober 1777 geboren Johann Sebastian (v.) Drey, zuerst Vikar in Röhlingen, dann Professor der Religionsphilosophie, Mathematik und Physik am Lyceum zu Rottweil, 1812 Professor namentlich der Dogmatik an der Universität zu Ellwangen, seit 1817 an der zu Tübingen, † 19. Februar 1853, bei der Gründung des Bisthums Rottenburg einige Zeit als dessen erster Bischof in Aussicht genommen. Er war einer der hervorragendsten Theologen des katholischen Deutschlands, der Mitbegründer und Hauptvertreter jener wissenschaftlich theologischen Lehrrichtung des neuzeitlichen deutschen Katholizismus, die unter dem Namen der Tübinger Schule bekannt ist, außer anderen Schriften Verfasser einer „Apologetik als wissenschaftliche Nachweisung der Göttlichkeit des Christenthums in seiner Erscheinung“, im Jahr 1819 Mitbegründer der noch jetzt bestehenden Tübinger theologischen Quartalschrift (Vergl. über ihn namentlich Schwäbische Chronik vom 2. März 1853; Hefele, Beiträge zur Kirchengeschichte 2, 135–149; Allgemeine deutsche Biographie 5, 403; Neher Personalkatalog 34.).

Die hiesige Kapelle wird im Jahr 1622 genannt.

Nach der bereits erwähnten Burg auf dem Hornsberg (Hornberg) nannte sich Konrad der Ältere von Hornsberc, ums Jahr 1245 Bürge in einer Ellwanger Urkunde (Württ. Franken N. F. 1, 36), Konrad von Horensperch den 16. Juni 1262 Zeuge Graf Ludwigs von Oettingen bei einem Tausche mit Kloster Ellwangen. Später mag dieselbe den Familien Killinger und Itzlingen zugestanden haben. Den 12. März 1356 ertauschte Ritter Wernher von Killingen von seinem Bruder Siefried seinen Theil am Burgstall zu dem Hornsperge, an dem Hornsperg und der Holzmark davon, den 31. Oktober 1359 verzichtete Konrad von K. zu Gunsten seines Bruders Kun auf alle seine Ansprüche an den Burgstall, den 4. Juli 1437 verkauften Heinrich von Weischenfeld und Hans von Breitenstein mit ihren beiden Frauen den von ihrem Schwiegervater und

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 684. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_684.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)