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gehalten, zeigt innen korinthische Pilaster, gemalte Fenster im Chor und gut bemalte Decken, an der Chordecke von Fid. Bentele Johannis Enthauptung. Auch das Gemälde auf dem Hochaltar, Sankt Martin, ist von Bentele. F. Bentele 1873. Am linken Seitenaltar steht unten: Gott zu Lob und Ehr hat der ehrenhaffte man Nicolaus Schönherr und seine fraue Sel: zu Killing dißen Altar innen zur Gedechtnus alhero machen lassen. Ao. 1674. Der rechte Seitenaltar hat eine ähnliche Unterschrift; wurde gestiftet von Lienhart Schneider und seiner Hausfrau 1672; – auf ihm sieht man eine alte holzgeschnitzte Madonna aus dem 16. Jahrhundert.

Killingen, früher Kullingen, Küllingen, Chullingen, auch Cunlingin geschrieben – ein wohl auf den Personennamen Colo, Cholo, neuhochdeutsch Cölle, Koll, Kuhl zurückzuführender Name (vergl. Förstemann, Personennamen Sp. 319) – wird zuerst in einem Heberegister des Klosters Ellwangen aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts in Folge Zehntbesitzes des ellwangischen Pförtneramtes allda erwähnt (Wirt. Urkb. 2, 425), sodann in Folge des Vermächtnisses eines hiesigen Hofes und Mansus, Lehen der Abtei Ellwangen, Seitens des Ritters Ulrich von Larrieden (bayr. AG. Feuchtwangen) an Dekan und Kapitel des Klosters vom 30. Jan. 1292.

Im 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts kommen einige Mitglieder einer ortsadeligen, ohne Zweifel zu den ritterlichen Leuten der Abtei Ellwangen gehörigen Familie vor, welche jedoch eine hervorragende Rolle nicht gespielt haben, so namentlich:

1321 Konrad der ältere und der jüngere Killinger, Wernher der Killinger, 1324 Friedrich und Siefried Chullinger (s. S. 579) desgleichen Hans, 1335 Wernher, 1356 Wernher und Siefried Killinger Gebrüder, 1357 Wilhelm Killinger, Sohn des Fritz K. und der Agnes Morstein, 1359 ff. Konrad Killinger, Gemahl der Anna von Zipplingen, und sein Bruder Kun, 1384 seine Söhne Hans und Albrecht, 1384 Heinrich der Killinger, gesessen zu Schopfloch (bayr. A.G. Dinkelsbühl), sodann als die letzten männlichen Sprossen, Söhne eines im J. 1372 bereits verstorbenen Wernher (wohl des oben erwähnten): Ritter Kun von Killingen 1357–1400 genannt, Gemahl einer Katharina von Emershofen, im Dienste der Grafen Ludwig des Älteren und des Jüngeren von Oettingen, Stifter einer Frühmesse zu Herdtfeldhausen (OA. Neresheim), einer Messe auf dem St. Michaelsaltar in Bopfingen, von Jahrtägen für sich und seine Frau in dem Präsenzamt des Klosters Ellwangen, sowie in dem Karmeliterkloster zu Dinkelsbühl, im Jahr 1395 zu Kaisersheim, in dessen Kreuzgang er auch seine Ruhestätte fand, in das Cistercienserordensgewand gekleidet, wobei er seinen Burgstall und bedeutende Güter zu Itzlingen (OA. Neresheim) dem Kloster übergab (vergl. Lang, Reg. Boic. 9, 77.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 681. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_681.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)