Seite:OberamtEllwangen 515.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Rottenburg weniger zu befürchten als in Ellwangen, das Generalvikariat nach Rottenburg verlegt, wohin der Generalvikar, durch die Einsetzung eines Provikars, des Bischofs von Evara (v. Keller), im Jahr 1816 vollständig bevormundet, sich nicht mehr begab, sich vielmehr nach Augsburg zurückzog. Für die der Stadt Ellwangen näher liegenden Katholiken wurde zur „angemessenen Erleichterung und zum Beweis der höchsten Fürsorge“ für die Stadt Ellwangen eine dem Generalvikariat untergeordnete Stelle unter dem Titel „Bischöfliches Kommissariat“ in Ellwangen errichtet, zu dessen Direktor Joh. Nepomuk Bestlin (s. unten) ernannt und es weiter mit 2 Kommissariatsräthen, 1 Sekretär und 1 Sekretariatsadjunkten ausgestattet, doch ging dasselbe bereits im Jahr 1819 wieder ein.

Eine Gewerbeausstellung verbunden mit einer Ausstellung von Ackerbau- und Waldbaugeräthschaften, sowie von Ackerbauprodukten und Handels- und Gartengewächsen fand dahier den 1.–8. September 1844, eine zweite den 23. Mai bis 15. Juni 1853, Versammlungen württembergischer Forstleute fanden am 27. und 28. Juni 1846 (176 Theilnehmer; Württ. Jahrb. 1844 S. 56, 1846 S. 70), der süddeutschen Forstwirthe am 27. 28. und 29. Mai 1849, des württembergischen Forstvereins am 19. und 20. Juni 1882, des Vereins für vaterländische Naturkunde den 24. Juni 1885 statt.


Geborene Ellwanger, welche sich einen Namen erworben haben, sind folgende:

Kraft, Kaspar, um die Mitte des 16. Jahrhunderts Buchdrucker und vorzüglicher Steinschneider zu Wien (Allg. Deutsche Biographie, 17, S. 18.)

Ziegelbauer, Magnoald, geb. 1689, † zu Brünn 14. Juni 1750, Benediktiner zu Zwiefalten, Reichenau, dann in Österreich und Böhmen, fruchtbarer, namentlich kirchengeschichtlicher, „in der Geschichte des Benediktinerordens unsterblicher“ Schriftsteller, dessen Hauptwerk, Historia rei literariae Ordinis S. Benedicti in 4 Foliobänden vermehrt und verbessert von seinem Freunde Olliver Legipont herausgegeben wurde und noch heutzutage insbesondere für den Theologen von großer Bedeutung ist (vgl. die biographischen Skizzen in Hefele, Beiträge zur Kirchengeschichte 2, 120–124 und Studien und Mittheilungen aus dem Benediktinerorden 4, 70–79, mit genauer Angabe der Schriften).

Bauer, Friedrich, geb. 6. März 1748, † zu Steinheim 24. Mai 1831, Pfarrer zu Märtingen und Steinheim (bayr. AG. Donauwörth bezw. Höchstätt), auch theologischer Schriftsteller (vergl. F. J. Waitzenegger, Gelehrten- und Schriftstellerlexikon der deutschen katholischen Geistlichkeit Bd. 3 S. 31–36; Steichele, Augsburg 4, 741).

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 515. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_515.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)