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1746 für das Stift 2000, für das Kapitel 514 behauste Unterthanen, nach dem augsburgischen Diözesankalender des Jahrs 1774 in allen Pfarreien des Stifts 17.200 Menschen gezählt; von Ellwangen selbst wurde im Jahr 1799 offiziell die Zahl der zur Tragung ständischer Kriegslasten in Berechnung zu ziehenden Unterthanen beim Kreiskonvent nur zu 14.504 angegeben, wozu an sich noch 767 in ansbachischem fraischlichem Bezirk gelegene, dem Stift mit aller Landesherrlichkeit faktisch entrissene und 528 zur Ritterschaft steuernde ellwangische Unterthanen, zusammen 1295 Köpfe, kamen, somit im Ganzen 15.799 Seelen. (Vgl. Staatskanzlei von 1799. VII. S. 326 ff.). Sonst wird die Seelenzahl für die letzte Zeit der Selbständigkeit meist zu etwa 20.000 geschätzt, was ganz zu den Zahlen der S. 482–484 stimmt. Zum Gebiet gehörte 1 Stadt: Ellwangen, 1 Marktflecken: Bühlerthann, 20 Pfarrdörfer, 22 andere Dörfer und 180 Weiler und einzelne Höfe. Eingetheilt war das alles in: 1. das Stadtammanamt mit 56, mit Unterthanen naheliegender anderer Herrschaften vermischten Dörfern, Weilern und Höfen, 2. Oberamt Röthlen mit 45 Ortschaften, meist Höfen, 3. Oberamt Kochenburg mit 15 meist Dörfern und Höfen, 4. Oberamt Tannenburg mit 29 meist Weilern und Höfen, 5. Oberamt Wasseralfingen mit 23 Dörfern, Weilern und Höfen, 6. Oberamt Heuchlingen (und Abtsgmünd) mit 24 Höfen und Weilern, 7. das kapitelische Oberamt mit 72 Dörfern, Weilern und vermischten Aushöfen, die, durch das ganze Stift zerstreut, auch mit stiftischen, reichsstädtischen, ritterschaftlichen und sonstigen fürstlichen Besitzungen gemengt waren.

Eine (mathematisch nicht ganz richtige) Karte des Stiftsgebiets wurde im Jahr 1746 durch den fürstl. Landbaumeister Arnold Friedrich Prahl (welcher hiefür 800 fl., halb von der Steuer- halb von der Rentkasse zu entrichten, erhielt, auch Erbauer des neuen Rathhauses, jetzigen Landgerichts, und des Seminars auf dem Schönenberg) herausgegeben, wobei hinsichtlich jeden Ortes die Zugehörigkeit, Zahl der Unterthanen der verschiedenen Herrschaften bemerkt und diese nach ganzen und halben Bauern, Löhnern und Söldnern klassifizirt sind (4 Blätter). In reduziertem Maßstab erschien sie bei Seutter in Augsburg (1 Blatt), jedoch noch weniger frei von Unrichtigkeiten (auch im Homannschen Atlas).

Die Unterthanen zerfielen in Bürger – die eigentlich angesessenen – und Hausgenossen, welch’ letztere zu den gemeinen

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 480. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_480.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)