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     3. Grabdenkmäler im Kreuzgang:

Das mit der Gestalt des Verstorbenen gezierte Grabmal des Wilhelm von Rechberg; eine Mütze deckt sein bärtiges Haupt, in den betenden Händen hat er den Rosenkranz (s. Abb. sammt Text im Anzeiger für Kunde der Vorzeit des germanischen Museums zu Nürnberg 1871 Nr. 12 und 1875 Nr. 4).

Die Umschrift ist verstümmelt, aber es erhielt sich eine Abschrift von einer gleichzeitigen Tafel, welche neben dem Grabmal angebracht war, die Stiftung eines ewigen Lichts betreffend. Die Notiz lautet: Anno 1506 am Sambstag vor unser lieben frawen Liechtmeßtag ist in Gott verschieden der Edel und Gestreng Herr Wilhelm von Rechberg von Hohenrechberg, Ritter, deme Gott gnedig und barmhertzig seye. [Dieselben Worte standen auf dem Grabstein, der sich ursprünglich in der Marienkapelle befand.] Hierauf hab ich Helena von Fronsperg Wittib, geborne von Hohen Rechberg, sein geliebte Tochter, gestüfft das Liecht, so zuo ewiger Zeit ohn’ Underlaß allda brinnen solle, Gott dem Allmechtigen forderst zuo Lob und alsdann der hochwürdigen Jungfrawen und Mueter Mariä zu ehren, u. s. w. Ende des 16. Jahrhunderts wird diese Stiftung noch einmal erwähnt, neben einer zweiten, welche in die gleiche Kapelle von einem miles (d. h. Ritter) von Westhausen gestiftet worden war.

Die große bemalte Gedenktafel in guter Frührenaissance des Hans Walther von Hirnheim, kais. Forstmeisters und kgl. englischen Obersten, † zu Genua 15. September 1557. Die Inschrift lautet: Anno domini 1. 5. 57 ist der Edel und Streng Her Hanns Walther von Hirnheim, Ritter, der Römischen Maystett Vorstmeister in der Marggraffschaft Burgau, und der kön. Mayst. Engeland Obrister in Neapolis gewesen, den 15. tag Septembris zuo Genua verschiden, volgents gehn Neapolis in S. Jacob Kirchen begraben worden. etc.

Sandsteingrabmal, mit Auferstehung und Himmelfahrt Christi, der Ursula Steinheusserin von Neidenfels, geb. v. Hirnheim, † 1566.

Hübsches Solnhofer Grabmälchen mit Auferstehung Christi: Reverendus et nobilis dominus Johannes Georgius a Leonrodt ecclesiae huius canonicus et custos vir insigni erga deum hominesque pietate . obiit die XVIII aprilis a . Christi M.DXCIIII . aetatis suae LXXXII . u. s. w.

Renaissancegrabmal, knieend vor der Krönung Mariä: Anno domini M.DLXXVIII die vero X mensis augusti obiit reverendus

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 392. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_392.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)