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in welchem von Zeit zu Zeit wissenschaftliche oder technische Vorträge gehalten werden und welcher insbesondere das Institut der freiwilligen Lehrlingsprüfungen (durch Prämien etc.) fördert. Die Zahl der Vereinsmitglieder beträgt zur Zeit 140.


d) Landwirthschaftliche Anstalten.

Der landwirthschaftliche Bezirksverein Ellwangen einer der ältesten im Lande, wurde dem Wunsche König Wilhelms zufolge im November 1828 gegründet, die Mitgliederzahl ist auf 718 gestiegen.

Seine Aufgabe ist, der Landbau treibenden Bevölkerung zu rationeller Ausbeutung ihrer Güter mit Rath und That an die Hand zu gehen.

Indem der Verein von Zeit zu Zeit größere Ein- und Verkäufe von Zuchtvieh unternimmt, zu der Farrenhaltung seither namhafte Beiträge bezahlte, ist es ihm gelungen, die Viehzucht, welche im Bezirke eine Haupterwerbsquelle bildet, zu einer der rationellsten im Lande zu machen, wie dies namentlich die weit bekannten Ellwanger Viehmärkte (hauptsächlich der sogenannte kalte Markt), von welchen in jedem Monate einer abgehalten wird, beweisen (siehe oben).

Die Abhaltung von landwirthschaftlichen Fortbildungsschulen wird ganz vom Vereine geleitet und unterstützt, jüngeren Männern der Besuch von Obstbaumschulen durch entsprechende Beiträge erleichtert. In manchen Orten ist die Anschaffung und Vergrößerung von Ortsbibliotheken unter Berücksichtigung der Landwirthschaft durchgeführt worden.

Periodische landwirthschaftliche Versammlungen, zum Theil unter Beiziehung von Wanderlehrern, vermitteln den persönlichen Verkehr der Vereinsmitglieder unter sich und den Austausch von Ansichten und Erfahrungen.

Sodann werden Beiträge zur Eberhaltung, Schafzucht, zu Feldweganlagen geleistet, nützliche und bewährte Sämereien, praktische Geräthschaften und zweckmäßige Maschinen angeschafft und hauptsächlich bei den landwirthschaftlichen Bezirksfesten und Ausstellungen, welche durchschnittlich alle 4 Jahre stattfinden, verbreitet.

Ein neu gegründeter Zweigverein hat sich zur Aufgabe gemacht, die Fischzucht in dem Jagstflusse und den Nebenbächen zu fördern und zu pflegen.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_288.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)