Seite:OberamtEllwangen 067.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schlößle, Aumühle), des Kammschildfarn A. cristatum Sw., des Rippenfarn Blechnum Spicant Rth.

Von Zeit zu Zeit begegnen wir im Walde großen Flächen, überzogen mit Bärlappen Lycopodium annotinum L. oder L. clavatum L., deren Hexenmehl, mehrere Zentner, jährlich gesammelt und durch Apotheker Franz Rathgeb an Droguisten abgesetzt wird. Etwas seltener, hauptsächlich nur im Revier Wörth häufig, ist L. complanatum L., das die Einwohner von Wörth, Stödtlen, Thannhausen u. s. w. am Palmsonntag zum Ausputz ihrer zu benedicirenden Pseudopalmen verwenden. Auf recht schlechtem Sandboden finden wir nicht selten den Tannenbärlapp L. Selago L. In ungeheuren Mengen tritt stellenweise im Walde der Waldschachtelhalm Equisetum silvaticum L. auf, viel seltener ist der Elfenbeinschachtelhalm Eq. Telmateja Chr. (Altes Schloß). Von den Phanerogamen treffen wir ferner im Wald die Walderbsen Orobus vernus L., O. tuberosus L., O. niger L., die Erdbeere Fragaria vesca L. und F. moschata Duch. (Aumühle), gemeinst die Ruhrwurz Potentilla Tormentilla Sib., auch die P. procumbens Sib. (im Goldrain), und die P. opaca L. (Ellenberg) ist vorhanden, ferner das Hexenkraut Circaea latetiana L., das subalpine Circaea alpina L. (Hornberg und sonst) und der Baldrian Valeriana dioica L. Wo der Wald frisch geschlagen ist, siedelt sich rasch in großer Menge das Weidenröschen Epilobium spicatum Lam. an. Von selteneren, mehr im Laubwald auftretenden Dicotylen wären zu erwähnen: das Heilkraut Sanicula europaea L., die Sterndolde Astrantia major L., das Hasenohr Bupleurum longifolium L., die Hirschwurz Cervaria oreoselinum Gaud. (Aumühle), das Laserkraut Laserpitium prutenicum L. (Wessingen), die Waldwiesenraute Thalictrum aquilegifolium L. (Dalkinger Hau), der Wolfseisenhut Aconitum Lycoctonum L. (Schönau), die Waldkresse Cardamine silvatica Link (Kleinleiter, Tränkbuck), die Zahnwurz Dentaria bulbifera L. (Hornberg, Neuler), die Erbsenwicke Vicia pisiformis L. (Aumühle), die Buschwicke Vicia dumetorum L. (Röhlingen), das Bergjohanniskraut Hypericum montanum L., der Waldknoblauch Allium ursinum L. (Dettenroden), die Waldtulpe Tulipa silvestris L. (Stödtlen). Der eisenhutblättrige Hahnenfuß Ranunculus aconitifolius L., der flaumige Hahnenfuß R. lanuginosus L. und der vielblumige H. R. polyanthemos L., die Akelei Aquilegia vulgaris L. Gemein ist andererseits im Walde der Sauerklee Oxalis acetosella L., das Springkraut Impatiens noli tangere L., die Hainsternmiere Stellaria nemorum L. und die große Sternmiere St. Holosteum L., die Waldwicke Vicia silvatica L., der Tragant Astragalus glycyphyllos L., das Hainwindröschen Anemone nemorosa L. und das gelbe H. Anemone ranunculoides L. (Röhlingen), das Johanniskraut Hypericum hirsutum L., die Waldrebe Clematis vitalba L., die Tollkirsche Atropa Belladonna L., die Waldknautie Knautia silvatica Dub., der Waldmeister Asperula odorata L., die Labkräuter Galium silvaticum L. und G. rotundifolium L., die Teufelskrallen Phyteuma spicatum L., Ph. orbiculare L., Ph. nigrum Schm., das Tausendguldenkraut Erythraea centaurium P., auch die Varietät ramosissima P. (Schloß, Weg nach Dalkingen), in Unmassen der Fichtenspargel Monotropa hypopitys L., die Wintergrüne Pirola secunda L., P. minor L., P. rotundifolia L., Pirola uniflora L. (letzteres nur im Tränkbuck), der Wachtelweizen Melampyrum pratense L.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 067. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_067.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)