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wie dort, Kragen-Planulaten und steht damit in Gamma, das bis zum Steilrande hinausgreift, und somit das ganze schwach ansteigende Feld bildet. Darüber stellen sich etwas oolithische Bänke mit Amm. inflatus ein, die in die festen Deltabänke übergehen, auf welchen die Kapfenburg und ebenso das Braunenbäumchen stehen. Die Straßen sind hier oben schon mit den zuckerkörnigen Kalken des weißen Jura Epsilon eingeworfen, welche sich in dem noch zum Bezirke gehörigen Wellerstein (726 m) gegen 100 m über das Delta-Plateau hinter der Kapfenburg erheben.

Auf dem Weg von der Kapfenburg über Hülen nach Waldhausen, somit schon außerhalb des Bezirkes liegt die erste kleine Weißjura-Zetamulde, der weiterhin die größere von Neresheim folgt.

Eine nicht unbedeutende Rolle spielen die diluvialen Schichtenbedeckungen, welche unter dem Namen der Goldshöfersande bekannt sind. Es sind dies Quarzsande von sehr wechselndem Korn und Farbe, die verschieden gefärbte Quarzgerölle einschließen. Die Herkunft dieser Sande ist noch nicht bekannt. Wo sie außerhalb des Bezirkes mit Lehm in Berührung kommen, da liegen sie unter dem Lehm. Wir treffen sie hauptsächlich in der Umgebung von Röhlingen, Haisterhofen, Dalkingen, zwischen Jagsthausen, Buch und Schwabsberg und zu beiden Seiten dem Jagstthale entlang. Sie sind außerhalb des Bezirkes sehr verbreitet, die Hauptpunkte liegen bei den Goldshöfen und auf dem Streitberg bei Stimpfach. Aus den unzweifelhaft glacialen Sanden wurden bei Saverwang Überreste von Mamuth und Nashorn ausgegraben.

Aus der Verwitterung der so verschiedenartigen Schichten, welche die Oberfläche des Bezirkes bilden, hat sich der Kulturboden gebildet, der die Natur der Unterlage noch an sich trägt und daher von sehr wechselnder Beschaffenheit ist. Eine eigentliche Lehmbedeckung fehlt dem Bezirke mit Ausnahme einiger Punkte auf den Markungen Benzenzimmern, Wilflingen und Sechtenhausen, auf welche der fruchtbare Rieslöß hereingreift.

Dies ist der geologische Aufbau der Flözschichten des Bezirkes vom Keupergebiete im Norden bis zu dem südlich gelegenen Härdtsfeld auf der Höhe des schwäbischen Jura. Alles trägt hier den Charakter der Regelmäßigkeit und der Ruhe, den die schwäbische Alb auch auf ihrem weiteren Verlaufe gegen Südwesten zeigt. Mit der gleichen Regelmäßigkeit setzt derselbe Gebirgsbau

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 014. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_014.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)