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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt

Beutelsbach, verschiedene Güter geschenkt. Mehr als 30 Jahre nachher führte sein Neffe Conrad, Sororis filius, Klage über die Schenkung, weil er von seiner Mutter her Rechte an die Güter zu haben glaubte. Um ihn nun zufrieden zu stellen, gab ihm der Abt Güter des Klosters in Erlebach, ferner in Durnkeim einen Hof und 6 Jauchert Ackerlandes mit einem Walde. Bruno’s Bruder, Conrad von Beutelsbach, schenkte dem Kloster H. mit seiner Gemahlin Werndrut 16 Huben Landes mit einer Mühle in Dürnkeim, und in dem nächstgelegenen Dorfe gleiches Namens (also in Ober-Türkheim, wenn anders der Fall nicht umgekehrt ist, was jedoch die vielen Äcker nicht zulassen) einen Weinberg. Diese Schenkungen fallen in die Zeit von 1080 bis 1120. Um dieselbe Zeit erwarb auch das Kloster Zwiefalten Güter und Gefälle zu Türkheim. Albert von Canstatt schenkte dem Kloster 10 Jauchert zu T. (s. Felbach), Otto von Canstatt eine halbe Hube, „d. h. 15 Jauchert“, Gozold von Canstatt 4 J. Weinberge auf dem Kesselberg, ferner die Pfalzgräfin (Gottfrieds) von Calw einen Wald und mehr als 20 J. bey T. und Velbach – Alles 1121. Weitere Erwerbungen folgten nach. Das Kloster hatte seinen eigenen Schaffner in dem Orte. 1527 stirbt der Priester Johannes als solcher in U. Türkheim. Das Kloster Bebenhausen erwarb 1279, 1281 und 1291 von den von Hochberg, von Ächterdingen, von Wolfram von Beutelsbach, den Grafen von Landau und den Grafen von Würtemberg Güter und Gefälle, (s. O. T.) Im Jahr 1291 verkaufte auch die Gräfin Adelheid von Sigmaringen eine Geborne von Würtemberg, mit Bewilligung ihres Oheims, des Grafen Eberhards von Würtemberg, 5 M. Weinberge im Goldberg für 92 Pfund an Hugen Nallinger zu Eßlingen.[1] Von dem Besitze des


  1. Auf dem Weinberge haftete die bey Rotenberg bemerkte Gült. Der Verkauf geschah cum jure advocatitio seu cum jure sive consuetudine precarium extorquendi in vino vel pecunia numerata, ut etiam cum jure torculandi, exuvandi et generaliter cum omni dominio.
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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1832, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCanstatt219.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)