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Lauberhütte aus und sind mit klaren Bassins, in deren Mitte frische Springbrunnen aufsteigen, noch besonders geziert. Zwischen der Lauberhütte und dem Palais ist ein mit alten kräftigen Linden besetzter Platz, in dessen Schatten Tische und Bänke für die Kurgäste errichtet sind. Auf einem Ausläufer des nordwestlich von Teinach gelegenen Embergs ist am Saume des Waldes ein geschmackvoller Pavillon, die Wilhelmshöhe genannt, erbaut, von dem man eine reizende Aussicht in das Teinach-Thal und an das gegenüberliegende malerische Zavelstein genießt. Ein schön geschlängelter Weg führt von Teinach durch Baumgüter nach der Wilhelmshöhe und von da gehen Fußpfade, an denen Ruhesitze angebracht sind, durch den Wald bis auf den Rücken des Bergs, auf dem der freundliche Ort Emberg liegt. Eine besondere Zierde Teinachs sind die prachtvollen Lindenalleen, die von dem Lindenplatz bei der Lauberhütte ausgehen und auf der rechten Seite des anmuthigen Teinach-Thales, anfangs über Felder und an dem Waldsaume fortführen, endlich in einen von Laub- und Nadelhölzern gemischten Wald eingehen und bis zur oberen Teinachbrücke fortsetzen; von hier zieht auf der andern Seite des Thals ebenfalls eine Lindenallee nach Teinach zurück. Dieser beinahe eine Stunde lange Spaziergang wird die große Tour genannt; die kleine Tour geht nur bis zur unteren Teinachbrücke und ist etwa 1/2 Stunde lang. An mehreren Stellen der Lindenallee sind Ruheplätze und freundliche Häuschen angebracht, überdieß findet hier der Wanderer verschiedene Inschriften, welche größtentheils in los herumliegende Felstrümmer eingemeiselt sind; sie rühren durchgängig von ehemaligen Kurgästen her und sprechen die dankbaren Gefühle derselben gegen Teinach[1] und dessen heilsame Quellen sinnig aus. Zur Zeit der Blüthe erfüllen diese zahlreichen Linden das ganze Thal mit Wohlgeruch.

Was nun die verschiedenen Quellen betrifft, welche das in seinen Bestandtheilen etwas ungleiche Mineralwasser, das theils zum Trinken, theils zum Baden gebraucht wird, im Überfluß liefern, so entspringen die älteren, längst im Gebrauch stehenden Brunnen in der Vertiefung des oben beschriebenen Brunnenhauses.

Das Mineralwasser quillt aus einer mächtigen Schichte von Sand und Geröllen des bunten Sandsteins hervor, in welche Sammelkästen eingelassen und ringsum mit Lettendämmen gegen das Eindringen von süßem Wasser verwahrt sind. In den Sammelkästen


  1. Eine z. B. von dem Regierungspräsidenten von Gemmingen († 1791) im J. 1786 gesetzt:
    Umbrosa vallis || limpideque fons || et garrule amnis || vosque amica nemora || aeternum valete.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_351.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)