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sich ungemeine, weithin anerkannte Verdienste als Lehrer und Schriftsteller im Gebiet der Mathematik und Astronomie und durch die Herausgabe der 55blättrigen Charte von Schwaben, welche zunächst von ihm ausging und deren größter Theil von ihm selbst bearbeitet wurde. (Schwäb. Chronik vom 29. Juni und 1. Juli 1831.)

Die nicht große, meist unebene, von mehreren Thälchen durchzogene Markung hat im Allgemeinen einen mittelfruchtbaren Boden, der größtentheils aus den Verwitterungen des Muschelkalks (Wellenmergel, Wellendolomit, Anhydritgruppe und Hauptmuschelkalk) besteht; der rothe Schieferletten kommt nur in den tieferen Partien, jedoch in nicht großer Ausdehnung vor. Übrigens erzeugt der Boden, wenn ihm tüchtige Düngung zukommt, gute und reichliche Früchte. Am östlichen Ende der Markung befindet sich ein bunter Sandsteinbruch, der gute Bau- und Werksteine liefert; Muschelkalk wird zu Straßenmaterial allenthalben gewonnen. Eine Lehmgrube ist vorhanden und Töpfererde wird im Simmozheimer Gemeindewald gegraben.

Die klimatischen Verhältnisse sind sowohl für den Gesundheitszustand als für die Vegetation günstig und erlauben einen ausgedehnten Obstbau, der sich nicht allein auf Mostsorten und viele Zwetschgen, sondern auch auf feinere Kernobstsorten ausdehnt und in günstigen Jahrgängen einen namhaften Verkauf nach Außen (im Jahr 1847 16.000 Sri.) erlaubt. Die Jungstämme werden meist im Ort selbst gezogen. Hagelschlag kommt selten vor, dagegen schaden Frühlingsfröste zuweilen dem Obst und den feineren Gewächsen, wie Bohnen etc.

In dreizelglicher Eintheilung und unter Anwendung des Suppinger Pflugs wird die Landwirthschaft ziemlich gut und fleißig betrieben; zur Besserung der Felder wendet man außer dem gewöhnlichen Stalldünger hauptsächlich die Gülle, den Pferch und beim Futterkräuterbau den Gyps an. Man baut vorzugsweise Dinkel, Hafer, Gerste, Einkorn und Ackerbohnen; in der zu 1/3 angeblümten Brache werden Futterkräuter, Kartoffeln, Angersen, etwas Hanf und Reps gezogen. Der Morgen erträgt 6–10 Scheffel Dinkel, 4–8 Scheffel Hafer, 3–6 Scheffel Gerste und Einkorn, welches meist in geringeren Feldern gebaut wird, 3–6 Scheffel. Die geringsten Äcker werden mit 40 fl., die mittleren mit 250 fl. und die besten mit 500 fl. per Morgen bezahlt. Von den Getreideerzeugnissen werden jährlich gegen 1000 Scheffel auf der Schranne in Calw abgesetzt.

Der Wiesenbau ist nicht sehr ausgedehnt und erzeugt mit Ausnahme

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_321.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)