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und verpfändete ihn, nach dessen Tode, 1434 an die Herren von Gültlingen (eb. 780). Die wirkliche Theilung, wobei Württemberg den östlichen, Baden den westlichen Theil der Burg erhielt, wurde erst 1565 vorgenommen. Damals gehörte zur Burg ein Acker, genannt der Weingarten und Finkenacker, die Thalwiesen und der Burgwald (Wirt. Jahrb. 1837, 195). Den badischen Antheil erwarb Herzog Friedrich I. 1603 mit Altensteig.

Eine Kapelle unserer lieben Frau zu Hornberg wird in einer Urk. des Klosters Reuthin vom 25. Nov. 1368 erwähnt.


Liebelsberg,
Gemeinde III. Kl. mit 437 Einw. – Pfarrfilial von Neu-Bulach; 1 Kath. nach Dätzingen, O.A. Böblingen eingepfarrt.


Das große, in die Länge gedehnte Dorf hat auf der Höhe zwischen dem Teinachthale und einem tief eingeschnittenen waldigen Seitenthale desselben eine freie, 2168′ über die Meeresfläche sich erhebende Lage.

Der Ort ist mit dem 1/4 Stunde südöstlich gelegenen Mutterort mittelst einer Vicinalstraße in Verbindung gesetzt; die Entfernung bis zur nordöstlich gelegenen Oberamtsstadt beträgt 2 Stunden.

Die meist freundlichen, aus Holz erbauten Bauernwohnungen gruppiren sich theils etwas gedrängt, theils weitläufig gebaut, hinter schönwüchsigen Obstbäumen, welche das Dorf nach allen Seiten umgeben.

Der Ort hatte eine Kirche, die im Jahr 1842 in ein Schulhaus umgewandelt wurde; es enthält ein sehr geräumiges Lehrzimmer und in den unteren Räumen ein Magazin für Holz, Feuergeräthschaften etc. Auf der östlichen Giebelseite, oder vielmehr auf dem ehemaligen, dreiseitig schließenden Chor, sitzt ein viereckiges, mit Blech beschlagenes Thürmchen mit Glocke und Uhr. Dem Schulhaus gegenüber steht das Rathhaus (ehemalige Schulhaus), welches außer den Gelassen für den Gemeinderath die Wohnung des Schulmeisters enthält. Es besteht eine Industrieschule im Ort und auch ein Armenhaus, in dessen unteren Räumen der Schafstall sich befindet.

Der Ort hat keinen eigenen Begräbnißplatz und die Verstorbenen müssen nach Neu-Bulach beerdigt werden.

Wegen der hohen Lage ist die Luft rein und gesund; Trinkwasser wird aus etwa 18 Schöpfbrunnen gewonnen, die aber in trockenen Jahrgängen so sehr nachlassen, daß das Wasser 1/4 Stunde

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_253.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)