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und die von Hengstett in der Person der Grafen von Zweibrücken kommen erst am Ende des 13. Jahrhunderts vor, und zwar so, daß in diesem Besitz erheirathetes ursprüngliches Calwer Grafengut am Tage liegt.

Bulach und Umgebung, zuerst wahrscheinlich als Reichslehen unter der Familie der Nagoldgaugrafen stehend, scheint gegen Ende des 13. Jahrh. in gleicher Eigenschaft an die sich damals theilweise auf Kosten der Tübinger Pfalzgrafen sehr ausdehnenden, durch die Gunst des verschwägerten K. Rudolfs sehr gehobenen Grafen von Hohenberg gekommen zu sein; sicher ist, daß es lange Zeit gräflich hohenbergisch gewesen war[1], ehe es 1364 an die Rheinpfalz gelangte. Nach diesen bedeutenderen Herren kommen die von Hornberg und die von Vogtsberg, ferner die von Waldeck mit ihren Herrschaften in Betracht.

Württemberg erwarb 1308 die halbe Herrschaft Calw von den Grafen von Berg Schelklingen (Miterben der Calwer Grafschaft), 1320 Schmieh von den Herrn von Berneck, 1323 die halbe Herrschaft Vogtsberg von den Herrn von Hornberg, 1345 die zweite Hälfte der Herrschaft Calw, ferner Zavelstein, um 1357 Ostelsheim, 1376 die halbe Herrschaft Hornberg, 1411 Möttlingen, 1413 bis 1428 Dachtel, 1440 Bulach, Ober-Haugstett, Liebelsberg, Waldeck und Zugehörungen, durch die Reformation die hieher gehörenden Theile der Klosterämter Hirschau und Herrenalb (I, 5), 1553 und 1759 Theile von Altburg, 1603 die Herrschaft Liebenzell und die zweite Hälfte der Herrschaft Hornberg, im J. 1806 den badischen Pfleghof Gechingen.

Die Vogtei Calw bestand nach dem Lagerbuch von 1523 (Reyscher 596) aus dem Amt Calw mit Calw, 1/2 Altburg, Dachtel, Deckenpfronn, 1/2 Igelsloch, Martinsmoos, Möttlingen; aus dem Amte Zavelstein mit Zavelstein, Breitenberg und 1/2 Oberkollwangen, Emberg, Holzbronn, Kentheim, Röthenbach, Schmieh, Sommenhardt mit Lützenhard, 1/2 Speßhard, Teinach, 1/2 Weltenschwann, Würzbach und Naislach; dem Amt Speßhard mit 1/2 Speßhard, Alzenberg, Oberried, 1/2 Weltenschwann und Wimberg; aus dem Neuweiler Amt oder der ehemaligen Herrschaft Vogtsberg


  1. 1285 Sept. 27. schenkt Graf Burkhard von Hohenberg (Schwager K. Rudolphs) an Kloster Reuthin seinen Hof in Bulach. 1322 Nov. 24 belehnt K. Ludwig den Grafen Burkhard (den Sohn des vorangehenden) mit dem Berge Bulach. 1355 Sept. 2 erscheinen im gräflich hohenbergischen Erbtheilungsvertrag Bulach die Stadt, Alten-Bulach das Dorf, Waldeck, Haugstett (v. Stillfried Mon. Zoll. 1 nr. 328).
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_118.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)