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Winnenthal, die Kellerei und geistliche Verwaltung Winnenden und die Stiftungsverwaltung Backnang zu beziehen hatten, 1807 vom Staat abgetreten. Der kleine und Heu-Zehente, den bis dahin die Ortspfarrei bezog, wurde von dieser 1808 gegen Entschädigung ebenfalls der Königl. Hofdomainenkammer überlassen.

Am 28. Juli 1693 fielen die Franzosen in das Dorf ein und brannten das Rathhaus ab. – Der römischen Alterthümer ist S. 91 gedacht.


31. Gemeinde Steinach,
Gemeinde dritter Classe mit 339 Einwohnern, worunter 3 Katholiken.


Das Dörfchen liegt auf der Geiswand, in dem engen Buchenbachthälchen, gegenüber von dem ganz nahen Reichenbach, 3 Stunden nordöstlich von Waiblingen, gehört eigentlich noch der Buocher Höhe an und ist dem Forstamt Schorndorf zugetheilt. Die Markung grenzt östlich an das Oberamt Schorndorf und ist bergig, das Clima mild, der Boden aber sandig und nicht sehr ergiebig. Der Bach ist hier noch schwach. Die Markung liefert sehr schöne Sandsteine (s. allg. Thl.). Der Ort ist nach Buoch eingepfarrt und fast alle Zehenten genießt der dortige Pfarrer. Im Übrigen war die Königl. Hofdomainenkammer (Hofcameralamt Winnenden) gefällberechtigt; die Gemeinde hat aber alle Laudemien und Gülten im Capitalbetrage von 1229 fl. 26 kr. abgelöst, so daß das Hofcameralamt nur noch den Noval- und Heu-Zehenten anzusprechen hat. Die Straßenverbindung ist wie in Reichenbach.

Steinach zählt 66 Haupt- und 33 Neben-Gebäude. Die kleine Kirche, welche indessen der Ortsheilige im Bau erhalten hat, wird bereits 1570 genannt.

Die Markung begreift 445 Morgen, worunter 333/8 Morgen Weinberg. Es kommen also nur 61/2 Morgen auf die Familie. Die Güter liegen an Bergabhängen. Der landwirthschaftliche Betrieb zeichnet sich nicht aus. Er ist derselbe wie in Buoch. Wie in Reichenbach, so bilden auch hier Kirschen den hauptsächlichsten Ausfuhrgegenstand. Die Güterpreise wie dort. Der Wein ist nach Quantität und Qualität von geringem Belange, doch mehr als in Reichenbach. Die Weinberge liegen an Bergen; ein Morgen erzeugt 3 Eimer. Das Rindvieh ist nicht veredelt und der Stand beinahe der kleinste (S. 61). Von den Gewerben sind nur eine Mahlmühle, eine Ölmühle, eine Hanfreibe und 3 Hafner hervorzuheben, die ihre Waaren durch Hausiren im Unterland absetzen. Die Bewohner haben meist ihr Auskommen.

Bei Steinach ergießt sich eine namenlose Quelle, nachdem sie

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0197.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)