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in Sourabaya an. Durchschnittlich ist der Preis von 1 Morgen Acker oder Wiese 500 fl., Weinberg 600 fl.

Die Rindviehzucht ist von geringem Belang; das Rindvieh meist von Schweizer Schlag. Einzelne Viehstände verdienen Anerkennung. Unter den Gewerben sind bloß 3 Nagelschmiede und 6 Weber zu erwähnen, wozu noch 18 Kleinhändler und Hausirer kommen, welche nebst ihren Frauen und Töchtern Butter, Eiern u. dgl. in der Umgegend von Stuttgart absetzen.

Klein-Heppach stand stets in engerer Verbindung mit Groß-Heppach. Schultheiß und Gemeinde zu Waiblingen stifteten hier 1355 eine Caplanei, welche Graf Ulrich von Württemberg im Jahr 1461 dem Bruderhaus zu Gundelsbach übergab. Der Pfarrer von Groß-Heppach hat hier viermal zu predigen, je am andern Sonntag Kinderlehre zu halten, auch alle Casualien vorzunehmen. An der Schule steht ein Lehrer; der Gottesacker ist mit Groß-Heppach gemeinschaftlich. Das Stiftungsvermögen ist sehr klein, daher die Unterstützung der Armuth ausschließlich der Gemeindepflege obliegt, welche 1551/2 Morgen an Grundeigenthum besitzt und 627 fl. an Gemeindeschaden erhebt.

Im Jahr 1467 erkaufte hier Graf Ulrich von Württemberg Güter und Rechte von Agathe von Baldeck Walthers von Urbach Wittwe und in demselben Jahr Ulrich von Rechberg einen Weingarten von Caspar von Nenningen. Wann die hiesige Burg abgegangen, ist unbekannt. Nach dem Lagerbuch lag der „Burgstadel“ im Seegarten und besaß ihn 1537 ein Michel Plieninger. Der Korn- und Wein-Zehenten gehörte der Herrschaft, der kleine Zehenten dieser und der Ortscaplanei, nachmals der Pfarrei Groß-Heppach. Klein-Heppach, das bis dahin zum Oberamt Schorndorf gehört hatte, wurde 1718 dem Oberamte Waiblingen zugetheilt. S. oben S. 84. Im Jahr 1400 waren die meisten Hofstätten „von Kriegswegen unbezimmert.“


20. Gemeinde Korb
mit Steinreinach. Gemeinde zweiter Classe mit 1938 Einwohnern, worunter 4 Katholiken.


a) Das Pfarrdorf Korb liegt nordöstlich 1 Stunde von Waiblingen, auf der über dem rechtseitigen Remsufer sich erhebenden, bei Baach erwähnten, hier eine halbe Stunde breiten Hochebene, in deren Rücken die bei Breuningsweiler, Hahnweiler, Klein-Heppach etc. genannten Berge sich erheben. Namentlich gehört der Korberkopf hieher, von wo eine schöne Aussicht in die Gegend von Canstatt, Ludwigsburg und Marbach sich eröffnet. Korb ist hauptsächlich reich an vielen immer fließenden Quellen, die gutes Trinkwasser

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0167.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)