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Ort 359 Einwohner). Sie gehören zu den wohlhabendsten des Bezirkes und nähren sich von Acker- und Wein-Bau. Hier ist die größte Sterblichkeit (noch so groß als im Bretzenacker), aber auch beinahe die größte Zahl der Geburten (s. S. 35). Die Markung umfaßt 344/8 Morgen Gärten, 7443/8 Morgen Acker, 836/8 Morgen Wiesen und 1017/8 Morgen Weinberg. Die Äcker werden mit Ochsen bestellt und die Gülle wird sorgfältig aufbewahrt. Ein Morgen erträgt durchschnittlich 8 Sch. An Getreide können ziemliche Quantitäten nach Außen verkauft werden. Der Kleebau ist namhaft. Die in den Niederungen liegenden Wiesen können theilweise gewässert werden und sind ergiebig. Die Weinberge liegen in den Einschnitten des Remsthales und in diesem selbst, und zwar auf ziemlich steilen Abhängen. Sie haben eine günstige Lage und werden fleißig gebaut, obwohl die Erhaltung der terrassenförmig über einander sich erhebenden Mauern viele Mühe verursacht und der Frühlingsfrost öfters schadet. Die beste Lage ist die Burghalde.

Die Reben, hauptsächlich Wälsche, Sylvaner und Elblinge, sind ergiebig und geben einen guten, rothen, haltbaren Wein, welcher den Übergang vom Remsthaler- zum Neckar-Wein bildet. Die Obstzucht ist bedeutend, beschränkt sich aber auf Mostobst. Ein Morgen Acker wird zu 100–600 fl., Wiesen zu 100–500 fl. und Weinbergs zu 300–700 fl. verkauft. Der Privatwaldbesitz ist klein. Die 30 Morgen Waide sind zur Schäferei verpachtet. Die Rindviehzucht ist in gutem Stand; in Vergleichung mit der Einwohnerzahl ist der Stand sehr hoch (S. 61). Die Schafzucht (Bastarde) ist unbedeutend. Die Gewerbe sind die gewöhnlichen auf Dörfern. Außerdem wird mit Butter Handel nach Stuttgart und Ludwigsburg getrieben, und theilweise auch auswärts aufgekauft.

b) Zillhardtshof, Weiler, aus 7 Familien bestehend, 1/4 Stunde von Hohenacker. Die Lage ist oben angegeben. Der Weiler hat eine eigene Markung von 75/8 Morgen Gärten, 1702/8 Morgen Acker und 156/8 Morgen Wiesen. Die Nahrungsverhältnisse sind günstig. Sämmtliche Zehenten von diesem Weiler rühren vom Kloster Adelberg her, dem auch der Hof selbst (1580) gehörte.

Das Patronat ist königlich. Außer Zillhardtshof hat die Pfarrei keine Filialien. An der Schule steht ein Schulmeister. Eine Industrieschule ist nicht vorhanden.

Die Verhältnisse der Gemeindepflege sind nicht ungünstig; sie besitzt 855/8 Morgen Wald. Das Stiftungsvermögen ist 1385 fl.

Die Böschen von Winnenden trugen die Hälfte des Hohenacker Zehenten von Württemberg zu Lehen; im Jahr 1400 erhielten

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0164.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)