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(bei Merklingen), wenigstens Ernst von Kröwelsau, wegen dessen treuer Dienste seine Wittwe Elisabeth, geb. von Urbach den 6. Nov. 1455 von den Grafen Ludwig und Eberhard von Württemberg Gülten aus einem Hof in A. geeignet erhielt. Dieselbe Elisabeth verkaufte den 13. Nov. 1461 diesen ihren Antheil an dem Hofe der Probstei Mönchsroth im Oettingischen (St.-A. unter Kl. Hirschau).

Das Patronat über die hiesige Kirche veräußerte Konrad von Hohenheim, genannt Bombast, den 14. Aug. 1270 an das obengenannte Kloster Herrenalb, nach geschehener Entschädigung der Oberlehnherren derselben, der Grafen Emicho und Friedrich von Leiningen (Mone 1, 372. 379. 381). An die Frühmesse des hiesigen Frauenaltars verkaufte den 25. Mal 1342 obige Elisabeth, verwittwete von Remchingen, mit ihren Söhnen Wernher und Johannes hiesige Güter und Gülten (Mone 6, 325). Mit Bewilligung Bischof Gerhards von Speier (1336–63) wurde dem Kloster Herrenalb das Patronat mit allem Einkommen incorporirt, doch sollten dem Vicar seine Congrua vorbehalten bleiben; Eberhard von Sickingen, Probst der Dreifaltigkeitskirche zu Speier, urkundete hierüber am 5. Sept. 1356 (Mone 7, 80), und so blieb die Kirche bei dem Kloster bis zur Reformation. Ums Jahr 1360 erlitt dieselbe Kirche allerlei Unbilden durch Undolf Edelknecht von Hemmingen und dessen Mitschuldige, weßhalb am 14. Mai 1361 über solche Frevler der Kirchenbann bei angezündeten Lichtern und unter Glockengeläute ausgesprochen wurde (St.-A., Cleß 2b, 512). – Den Pfarrsatz brachte die Reformation an die Herrschaft Württemberg, und so steht solcher auch heutzutage der Krone zu. Die Finanzverwaltung erhielt an Ablösungs-Schilling für Zehnten 10.130 fl. 14 kr., für andere Gefälle 6190 fl. 48 kr.


Eberdingen.
Gemeinde III. Klasse mit 712 Einw. – Ev. Pfarrei.

In der schmalen Thalebene des Strudelbachs und theilweise an den linken, leicht geneigten Thalgehängen desselben, liegt etwas in die Länge gezogen, der mittelgroße, enge zusammengebaute Ort, dessen Anlage mit Ausnahme der ganz geraden, durch den unteren Theil des Dorfs führenden Hauptstraße ziemlich unregelmäßig und meist uneben, gegen Osten abhängend, erscheint. Die reinlich gehaltenen Ortsstraßen sind durchgängig steinbeschlagen (macadamisirt) und mit Kandeln versehen; an ihnen lagern sich meist mittelgroße, ländliche, häufig mit steinernen Unterstöcken versehene Wohnungen, die in den Nebenstraßen ein minder ansprechendes Aussehen als an

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0113.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)