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Die älteste Schreibung ist Huora 1147, Uoraha 1157, Uraha 1160, Urach 1270, später Aurach; sie stimmt mit der ehemaligen Schreibweise der Oberamtsstadt Urach, deren Name vom Volke auch Aurich gesprochen wird, überein. Die früheste Erwähnung des Orts fällt in den Anfang des 12. Jahrhunderts.

Vom hiesigen Ortsadel, welcher zu den Herren von Roßwaag und wohl auch zu den Grafen von Vaihingen in Dienstverhältnissen stund, erscheinen in letztgenannter Zeit Sigwart und Heinrich, deren letzterer das Kloster Hirschau mit einer hiesigen Wiese beschenkte (Cod. Hirs. 31a, 46a); jüngere Glieder dieser Familie sind Sigwart, Adelbert und Schwigger de Huora, Zeugen in einer Urkunde des Bischofs Günther von Speier für das Kloster Maulbronn von 1147 (Württ. Urkundenbuch 2, 40), die beiden letzteren auch in einer Urkunde Pfalzgraf Konrads für dasselbe vom 4. Juni 1157 (eb. 2, 110). Später kommen vor Heinrich (Heinricus dictus de Hura, famulus Heinrici de Rosswag), welcher mit Erlaubniß seines Lehensherren Heinrich von Roßwaag den 5. Febr. 1267 Güter zu Ersingen bei Pforzheim an das Kloster Herrenalb verkaufte (Mone Zeitschr. 5, 250) und am 29. Sept. 1283 als gestorben erwähnt wird (Maulbronner Urk. im St.-A.). Albert von Aurich vergabte liegende und fahrende Habe allhier mit Genehmigung Werners Edeln von Roßwaag vom 30. Juni 1284 dem Minoritenkloster in Pforzheim, welches solche im April 1291 dem Kloster Herrenalb übergab (Mone 2, 231. 360).

An letzteres Kloster überließen 1277 auch die Herren von Mönsheim oder Rieth dienstfreie Besitzungen (Mone 1, 495), und es gelangte überhaupt hier zu bedeutendem Besitz. Außer den genannten Klöstern und dem, unten folgenden Mönchsroth, waren noch hier begütert das Kloster Sinsheim, welchem Bischof Johann von Speier (von der Familie der Craichgaugrafen, † 1104) hiesige Güter schenkte (Mone Quellensamml. 1, 204).

Umfangreiche Güter und Rechte hatten die bereits genannten Lehensherren derer von Aurich, die Herren von Roßwaag (Mone 1, 430); in den Jahren 1276 und 1277 erscheint Wernherr von Roßwaag als Besitzer des Dorfes selbst (eb. 1, 493. 495).

Durch Elisabeth, genannt Fautin, von Aurich kam im 14. Jahrhundert der hiesige Besitz ihrer Familie an ihren Gatten Hans von Remchingen. Von diesem Paare erbte ihn die Tochter Adelheid von Remchingen, vermählt mit Utz, dem Drescher von Grafeneck, welcher den 27. Aug. 1389 das Dorf an den Grafen Eberhard von Württemberg gegen ein Leibgeding verkaufte.

Begütert allhier waren noch späterhin die Ritter von Kröwelsau

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0112.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)