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in günstigen Jahren neben Befriedigung des eigenen Bedürfnisses noch einen namhaften Theil des Obstertrages in die Umgegend absetzt. In neuerer Zeit ist man sehr darauf bedacht, auch die Allmanden mit Obstbäumen auszupflanzen, besonders gingen hier die Gemeinden Vaihingen, Groß-Sachsenheim und Enzweihingen mit gutem Beispiele voran.

Im Jahr 1852 wurden auf sämmtlichen Markungen des Bezirks 92.720 Kern-, und 56.410 Stein-Obstbäume gezählt, wobei auf 100 Morgen der landwirthschaftlich benützten Fläche 215,3 Kern-, 131,0 Steinobstbäume und 346,3 Obstbäume überhaupt treffen; Verhältnisse, wie sie günstiger nur in 14 Bezirken des Landes getroffen wurden (s. W. Jahrb. 1852. II. S. 143.)

f) Waldbau. Nach den Ergebnissen der Landesvermessung beträgt die Waldfläche des Oberamtsbezirks 14.2263/8 Morgen, wovon 12.1425/8 Morgen mit Laubholz, 4706/8 Morgen mit Nadelholz und 16115/8 Morgen mit Laub und Nadelholz gemischt bestockt sind, und 13/8 Morgen zur Zeit der Landesvermessung unbestockt waren. Von der Waldfläche gehören dem Staat 17882/8 Morgen (12,6 %), den Grundherrn mit Einschluß der Hofdomänenkammer 3276/8 Morgen (2,9 %), den Gemeinden 10.7782/8 Morgen (75,7 %), und den Stiftungen 777/8 Morgen (0,5 %). Die Waldfläche umfaßt demnach etwa ein Viertel (23,41 %) der Gesammtfläche des Bezirks, wobei auf einen Einwohner 1/2 Morgen Wald kommt. Der Bezirk gehört hiernach unter die am wenigsten bewaldeten.

Die Waldungen sind in die Reviere: Ensingen, Forstamts Bönnigheim, Mönsheim und Heimerdingen, Forstamts Leonberg, eingetheilt; die hofkammerlichen Waldungen bilden das Hofkammer-Revier Freudenthal. Die meisten Waldungen liegen im Norden (auf einem Theil des Strombergs und dessen Ausläufern) und im Süden des Bezirks, während derselbe in seiner Mitte, namentlich in der Gegend um Vaihingen, Ober-Riexingen, Aurich und Nußdorf ziemlich waldarm ist und sich hier nur zerstreut liegende, kleine Waldparcellen befinden. Der dem Wald überlassene Boden ist im Allgemeinen für die Holzproduction günstig und wechselt je nach den verschiedenen, anstehenden Gebirgsschichten. Auf den Höhen des Strombergs und auf dem durch das Metter-Thal von demselben getrennten Höhenzug (Eselsburg) besteht der Boden aus der Verwitterung des grobkörnigen, weißen Keupersandsteins, dem eine taugliche Mischung von Thon zukommt, während die Waldungen am Fuß dieser Höhenzüge auf den unteren Keupermergeln stehen, deren Zersetzungen einen thonreichen, ziemlich tiefgründigen Waldboden liefern. In den übrigen Theilen des Bezirks besteht der Waldboden theils aus den

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 045. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0045.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)