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zwey Wohn- und mehreren andern Gebäuden mit einer eigenen Markung, welche hauptsächlich gute Schafweide enthält. Er kommt unter dem Namen Adelungshart, Adelungeshart, Achillungishart schon sehr frühe vor, und gehörte ehemals dem Kloster Bebenhausen. 1192 schenkte Pfalzgraf Rudolf von Tübingen dem Kloster Güter zu Beringen, Adelungshart, Zimberbuch etc. (Steinhofer II. 122). In den päpstlichen Bestätigungs-Urkunden des Klosters vom Jahr 1204 und 1229 wird in der einen die Grangia in Adelungeshart, in der andern die Grangia in Achilungishart genannt. Besold Doc. red. p. 366. 375. Während des dreyßigjährigen Kriegs, 1632, wurde der Hof von den Mönchen, welche von Bebenhausen wieder Besitz genommen hatten, an die Gemeinde Böhringen für 15.000 fl. verkauft. Da aber die Gemeinde durch den Krieg zu Grunde gerichtet, den Kaufschilling nicht bezahlen konnte, so zog ihn der Kirchenrath wieder an sich und setzte Pächter darauf. Neuerlich verkaufte die K. Finanzkammer im Jahr 1829 den Hof an den Rittmeister v. Vischer zu Calw für 20.000 fl. Kurz vorher, 1828 und 1829, hatte sich die Kammer mit den benachbarten Gemeinden über die Ablösung der Weide- und Übertriebs-Rechte, welche dem Hofe auf den Markungen Böhringen, Gruorn, Hengen, Strohweiler und Zainingen und auf den Bichishäuser und Layen-Mädern zustanden, gegen eine Abfindungs-Summe von 4400 fl. vertragen. Dieses ausgedehnte Weiderecht läßt auf eine besondere Bedeutung des Hofes in alten Zeiten schließen.

Der Hof hat kein anderes als Cisternenwasser, aber 1/4 St. davon fließt eine reiche Quelle, der Hof-Brunnen genannt; oberhalb derselben beobachtet man auch einen Hungerbrunnen. An die schönen Staats-Waldungen der Aglishardter Markung reiht sich im Südwesten, eine seltene Erscheinung auf der Alp, eine schöne Fohren-Pflanzung an, s. S. 48. In der Markung Aglishardt sind die Bezirke von Zimmerbuch und Bichishausen vereinigt.

Zimmerbuch oder Cimmerbuch, Cimberbuch,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_153.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)