Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schwefelkies kommt im Liasschiefer bey Metzingen, besonders am Wipberg, in knolligen Stücken und als Versteinerungsmittel der Ammoniten vor.

Steine, Sandsteine und zwar Keuper-Sandstein in verschiedenen Abänderungen bey Pliezhausen und Mittelstatt; Lias-Sandstein im mittlern Ermsthal bey Dettingen. Pflastersteine von vorzüglicher Art liefert hauptsächlich der dichte blaue Liaskalk, der sich zwischen dem Neckar und der Alp nicht selten auf Anhöhen findet. Marmor und dichte Kalksteine überhaupt in den mannigfaltigsten Abänderungen der Farbe und Dichtigkeit besitzen vorzüglich die im Jurakalk liegenden Alpgegenden. In der mineralogischen Sammlung zu Tübingen befinden sich aus dem Oberamte namentlich folgende

Marmorarten:
weißer vom Pfälhof bey Urach;
weißlichgelber von Glems und Zainingen;
aschgrauer von Hülben und vom Pfälhofe;
gelb und braungefleckter von Böhringen;
weißlich gelb und schwärzlich braun gefleckter von Aglishardt;
gelblicher und schwärzlich gefleckter von Ohnastetten;
gelblicher, braungefleckter von Sirchingen, Wittlingen, Hengen und Pfählhof;
rother von Wittlingen, Dettingen und Tapfen;
rothbrauner von Böhringen;
gelbroth gefleckter von Wittlingen und Hengen;
graubraun gefleckter von Hohen-Wittlingen;
gelbrother von Donnstetten;
dunkelblauer mit rothen Flecken von Böhringen;
braun und weiß porphyrartig gefleckter von Hülben.
Dendritenartig gezeichnet sind nicht selten die gelb gefleckten Abänderungen dieser Marmorarten.

Juradolomit findet sich zwischen St. Johann und Würtingen theils dicht, theils als Dolomitsand und auf dem Clausenberg; Kalkspath, stänglich und hellglänzend, in Menge um Urach, in Rhomben und Pyramiden im Faitel.

Feuersteine, gewöhnlich von weißgelber Farbe, in unförmlichen knolligen Stücken in mehreren Gegenden auf der Höhe der Alp.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 045. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_045.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)