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Dieser Fall ist in den einzelnen Strecken wieder sehr verschieden; er beträgt z. B. zu Urach von einem Ende der Stadt bis zum andern nicht weniger als 52 Fuß.

Das Bett der Erms zieht innerhalb der Alp meist durch Tuffschichten, von Dettingen an aber abwärts durch Schieferlagen hin; es ist häufig tief eingeschnitten und stark mit Kies – Jurakalk-Gerölle bedeckt.

In ihrem Laufe macht die Erms viele, zum Theil sehr schöne und bis 30 Fuß hohe Wasserfälle, die schönsten und ansehnlichsten zu Dettingen, Urach, in der Enge zwischen Georgenau und Seeburg, und bey Seeburg.

Die Orte, welche an der Erms liegen, sind: Seeburg, Urach, Dettingen, Neuhausen, Metzingen, Riederich, Bempflingen und Neckar-Tenzlingen. In allen diesen Orten führen theils steinerne, theils hölzerne Brücken über den Fluß, mehrere auch zwischen den Orten, die bedeutendste unterhalb Urach, „die steinerne Brücke" genannt.

Die Erms führt Forellen, meist Gold-Forellen, abwärts auch Pfeilen und Grundeln, und in der Gegend von Neuhausen hier und da Neunaugen, s. u. Zuweilen trifft man an derselben auch Fischottern an. Die Flößerey, auf die wir weiter unten noch einmal kommen werden, hat in neuerer Zeit aufgehört. Dagegen wird der Fluß auf seinem ganzen Laufe fleißig zur Wiesenwässerung benutzt, ferner treibt er bis zu seiner Mündung, einschließlich einer Mahlmühle und Sägmühle zu Neckar-Tenzlingen, nicht weniger als 19 Mahlmühlen und 31 andere Mühlen und Werke. Auch kommt er dem Gewerbsbetriebe zu Urach und Metzingen sehr zu Statten. Behufs dieser Benutzung ist die Erms zu Urach, Metzingen und andern Orten auch in mehreren Canälen vertheilt.

Schädlich wird die Erms nicht selten durch Überschwemmungen, worunter die vom Jahr 1789 die verderblichste war.


Einflüsse in die Erms.

1) Der Fischbach, auch Seewasser genannt, weil der Bach durch das Seeburger Seebecken geht. Er entspringt in mehreren Quellen auf der Höhe von Aglishardt und Hengen und im Fischburgthal selber, und geht durch den vormaligen Seeburger See unterhalb Seeburg in die Erms. S. Flößerey und Seeburg.


    Bestimmung vorausgesetzt, würde sich hier die früher schon bemerkte Beobachtung, daß die Barometer-Messungen unter gewissen Verhältnissen, worauf wir bey einer andern Gelegenheit zurückkommen werden, ein höheres Ergebniß liefern.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 034. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_034.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)