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Villa gezierten, schon 1350 genannten „höllischen Bühl“ ge[st]anden[s 1], der sich für einen römischen Wach-Posten geeignet hatte [u]nd dessen Namen immerhin eigenthümlich ist, wird durch eine [E]ntdeckung im Frühling 1856 wankend gemacht. Es wurden [n]ämlich auf dem Grund des Mineralwasser-Bassins bei Berg selbst [d]ie Grundreste eines Thurmes gefunden, bestehend in einem nach den [v]ier Himmelsgegenden orientirten Viereck, dessen Außenseiten je 33′ [la]ng sind, indeß die Mauern selbst eine Dicke von 9′ haben, so daß der Thurm im Lichten 15′ Durchmesser hatte; die Mauersteine, an den Außenseiten aus auffallend großen Quadern bestehend, sind im Übrigen nicht behauen, und auch die andern Baumaterialien zeigen [k]ein Denkmal römischen Ursprungs, sondern sprechen mehr für ein Bauwerk aus dem frühen Mittelalter. Die Entfernung und andere örtliche Verhältnisse passen nun allerdings auf die ersterwähnten Bau[r]este nicht; bei dem Mangel weiterer Anhaltspunkte muß sich indeß auf [d]ie Mittheilung dieser Thatsache beschränkt werden.

Die S. 433 erwähnte Burg Berg wurde 1287 und 1291 zerstört; von dem Burgstall ist noch 1396 die Rede.



Anmerkungen Wikisource

  1. Im Scan fehlen am linken Rand ein bis zwei Buchstaben, die kontextgemäß ergänzt wurden.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 455. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0455.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)