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deren Ertrag zu der unten zu erwähnenden Musik daselbst verwendet wird. Im J. 1853–1854 waren die Einnahmen 1797 fl., die Ausgaben 1777 fl., das Vermögen 6539 fl. Die Stifter haben ihren Nachkommen die Mitinspection und das Recht vorbehalten, die Fonds zurückzunehmen, wenn die lutherische Confession in der Kirche nicht mehr gelehrt würde. c) Die für eine Instrumental-Musik in der Hospital-Kirche 1846 von Staats-Kassen-Buchhalter Griesinger gestifteten 1000 fl.

Bei der Hofkirchen-Pflege betragen die allermeist aus dem Kirchen-Opfer fließenden Einnahmen, welche zu wohlthätigen Zwecken für die Parochie verwendet werden, 600–800 fl.

Bei der evang. Garnisons-Kirchen-Pflege waren 1851 bis 1852 die Einnahmen 929 fl., worunter 612 fl. Opfer, die Ausgaben 745 fl., das Vermögen 1459 fl. Kirchen-Pfleger ist der Kasernen-Verwalter. Seit Aufhebung der Garnisons-Schule, in welcher ein Schulgeld nicht entrichtet wurde, wird dasselbe von der Ober-Kriegs-Kasse an die Armenkasten-Pflege bezahlt.

Die Reformirte Kirchen-Pflege hat, bei etwa 260 fl. Ausgabe, gegen 7000 fl. Capital-Vermögen, wozu 1793 Herzog Carl Eugen 500 fl. und 1824 Baron v. Müller 200 fl. gestiftet haben. H. Ernst Weber stiftete 1846 eine neue Orgel, die über 700 fl. kostete.

Bei der katholischen Kirchen-Pflege waren 1851–1832 die Einnahmen 4725 fl., die Ausgaben 4677 fl., worunter 427 fl. Schulgelder und 3026 fl. zum Grundstock. Dieser nahm seinen Anfang durch ein von der ehemaligen kath. Privat-Capelle herrührendes, unablösbares Capital von 3500 fl., und beträgt jetzt etwa 11.000 fl., worunter 4070 fl. Stiftungen. Die Ausgaben für


    Kammer-Secret. J. Sattler 500 fl., Consist.-Director U. Broll 500 fl., Oberrath Melch. Bonacker 300 fl., Landschreib.-Verw. J. U. Breitschwert 300 fl., Propst E. Grüninger 200 fl., Oberrath J. Kielmann 200 fl., Stifts-Prediger Tob. Lotter 200 fl., Kammer-Procur. J. Seb. Hormold 200 fl., G. Keller 200 fl., Chr. Keller 200 fl., beide des Gerichts, Kammerrath H. Hiller 100 fl., Landschafts-Secr. J. J. Kraus 100 fl., Oberraths-Secr. Wolfg. Bonacker 100 fl. Im J. 1620 Ph. Roßbach 100 fl., 1621: Junker L. v. Anweil 400 fl., 1625: Kammer-Secr. J. C. Brodbek 200 fl., Bürgerm. And. Hertelin 200 fl., Wittwe des Kammerraths Casp. Rösch 200 fl., 1631: Wittwe von J. G. Hüngerlin d. ä. 200 fl., 1650: Bürgerm. Lindenspür 200 fl., 1662: Visit.-Rath J. Lohnet 200 fl. Außerdem machten sich (nach Pfaff I. 343.) zu jährlichen Beiträgen verbindlich: der Kirchenkasten mit 30 fl. in Geld, 6 E. Wein, 8 Scheffel Roggen, 30 Sch. Dinkel und 6 Sch. Hafer; die Stadt-Pflege 40 fl., der Armenkasten 15 Sch. Dinkel und 3 E. Wein. (Seit 1852 werden die Naturalien in Geld abgegeben. Der Gehalt des Gesang-Lehrers für die Gymnasisten ist 1828–1829 auf das Gymnasium übertragen worden.)

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0268.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)