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und J. F. Ludwig; Tragant-Waaren R. Stammbach, C. Cartheuser. Der Absatz ist meist in den Zollvereins-Staaten. – Santonin-Tabletten fertigt Chr. Bessey. – Chocolade, die nach Amerika etc. geht, fabriciren die Gebrüder Waldbauer seit 1848 unter Anwendung der Dampf-Maschine, G. A. Weiß und J. F. Murschel. – Essigsiedereien, meist Schnellessig bereitend, 14 mit 9 Geh. Eine Fabrik haben C. Frommel und Comp. – Getreide-Mahlmühlen sind bei Stuttgart 2 mit je 4 Gängen, in Heslach 1 mit 4 Gängen, in Berg 4 mit 26 Gängen und 31 G., worunter die 1831 von der Staats-Finanz-Verwaltung nach americanischer Art als Muster erbaute sogenannte Kunst-Mühle, die erste in Württ., mit 9 Gängen. – Kaffee-Surrogate u. dergl., die in die Zoll-V.-St. gehen, J. G. Motz mit 14 A., G. Laible seit 1846, W. Springer seit 1852. – Liqueur-Fabricanten: Engelmann und Gebrüder Waldbauer. – Senf, Liqueurs etc. fabriciren neuerlich unter Anwendung einer Dampf-Maschine F. W. Scholl und Comp. in Berg. – Die Metzger machten 1470 eine Brüderschaft und eine 1548 bestätigte Ordnung, die auch der Sulzer (Verkäufer der Eingeweide) gedenkt. Die Zahl der Meister war 1350 10, 1649 32, 1669 46, 1727 51, 1760 104, 1798 101, 1810 75, 1830 78, 1841 85, 1852 97 (44 Ochsen- und 53 Schweine-Metzger) mit 126 G. in der Stadt (9 M. 5 G. in den Weilern). Eine ältere Stuttgarter Wurst-Art ist die Ippersill-Wurst; neuerlich haben sich aber auch viele andere hier bereitete Wurst-Arten beliebt gemacht, die vielen Absatz nach Außen finden. – Eine Nudeln-Fabrik hat C. F. Ritter. – Eine Ölraffinerie Fri. Hauth. – Die Fabrikation von Schaum-Weinen, die auch nach überseeischen Plätzen gehen, zuerst von G. C. Keßler in Eßlingen nach Champagner Art begonnen, wird von Engelmann und Comp. seit 1840, und von Mittler und Eckhardt seit 1852, lebhaft betrieben. – Von den Wirthschafts-Gewerben waren Gasthöfe 1774 21, 1788 16, 1799 14, 1816 16, 1841 21, 1852 37, wovon 10 in den Weilern. Die Gesammtzahl der Wirthschaften ist 419, worunter 184 Speise-Wirthschaften. Das Hotel Marquardt nimmt unter den Gasthöfen den ersten Rang ein. Die Zahl der Gassen- und Speise-Wirthschaften hat sich erst in neuerer Zeit vergrößert; noch 1668, wo der Magistrat die Weine der Wirthe „kustern und schätzen“ ließ, waren nur 4 beeidigte Weinschenker vorhanden, welche die Weine Anderer gegen Belohnung verzapften; 1760 wurden schon 80 Gassenwirthe gezählt. – Kaffee-Wirthschaften sind 6, von denen sich die von Conditor Marquardt auszeichnet; Billards 12. – Zucker aus Runkelrüben fabriciren seit 1851 Fri. Reihlen und Söhne mit 2 Dampf-Maschinen von 25 und 30 Pferdekräften, und 400 Arb. Jährlich werden etwa 250.000 Ctr. Rüben verarbeitet; zur Feuerung sind 60–70.000 Ctr. Steinkohlen erforderlich. – 1

Bortenmacher (Posamentier) 1673 6, 1714 9, 1760 19, 1718 15, 1810 11, 1816 16, 1841 21, 1852 12 M. 26 G. – Färber finden sich schon vor der Reformation, 1727 7, 1760 6, 1816 5, 1841 6, 1852 10 M. 5 G., wovon 2 M. 4 G. in Berg. – Die Gerber hatten schon 1460 eine Ordnung und ein Zunfthaus. Rothgerber 1648 3, 1679 5, 1727 12, 1760 16, 1798 24, 1810 21, 1841 20, 1852 14 M. und 46 G. Ja. H. Roser, Chr. Schmid, H. Seemann besuchen die Messen in Leipzig; Lederfabriken haben Kurz seit 1841, J. U. Dollmetsch. Weißgerber 1595 4, 1675 4, 1727 5, 1760 4, 1810 4, 1841 2, 1852 4 M. 2 G. – Handschuhe fertigen 3, worunter G. Röder mit 48 A. – Die Hutmacher hatten vor der Reformation eine Brüderschaft; 1727 8, 1760 10, 1810 17, 1816 20, 1841 13, 1852 16 M. 11 G. Zu erwähnen Paur. Spahmer und Kreuser

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0230.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)