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von einer Stunde im Bezirk zurückgelegt hat, unterhalb des Dorfs denselben, um bei Gaisburg in den Neckar zu münden.

c. Der Metzgerbach, später Feuerbach und endlich Mühlbach, entspringt in der Metzgerklinge südlich von Bothnang und fließt ungefähr 1 Stunde lang an der nordwestlichen Bezirksgrenze hin, bis er ganz in den Amts-Oberamtsbezirk tritt und durch Feuerbach, Zuffenhausen und Zatzenhausen seinen Weg nach Mühlhausen nimmt, wo er sich nach einem Lauf von 31/4 Stunden mit dem Neckar vereinigt.

b. Quellen.

Außer den wenigen und geringen, in den vorhin genannten Einschnitten oder Schluchten entspringenden, oft versiegenden Quellen, sind noch folgende aufzuzählen:

An dem „Birkenkopf“ auf der Hochfläche des Hasenbergs entspringt eine für das „Sophienbrünnele“ an der Straße nach Calw gefaßte Quelle.

Die im „Vogelsang“ entspringenden Quellen sind, wie mehrere im Bothnanger Thale, außerhalb des Bezirks, sorgfältig für eine Trinkwasserleitung zur Stadt gefaßt.

Eine am Fuß der „Falkert“ genannten Weinbergshalde entspringende Quelle ist an dem dortigen Weinbergsweg für einen Röhrbrunnen wegen seiner Einfassung mit steinernen Kugeln „Kugelbrünnle“ genannt, gefaßt, und wird weiter zur Stadt geleitet.

Eine am Fuß der „Gähkopf“ genannten Weinbergshalde im „Koppenthal“ entspringende Quelle ist zu einem Schöpf- und einem Röhr-Brunnen am dortigen Weinbergsweg gefaßt und wird weiter zum Catharinenhospital geleitet

In einem kleinen Einschnitt zwischen der auf die Höhe des Bopsers führenden Fußsteige und der unter diesem liegenden Weissenburg wurde aus Anlaß der Errichtung der „Actienbrauerei“ eine dort entspringende Quelle gefaßt, welche jetzt das „Bopserbrünnele“ speist, das von Hydropathen und Kindern mit ihren Hüterinnen etc. häufig besucht wird. Die Umgebung ist zu diesem Behuf zu einer kleinen Baumanlage umgestaltet worden. Das Wasser dieses Brunnens wird weiter zur Actienbrauerei geleitet.

Noch weitere, zur Stadt geführte Quellen finden sich in den Feld- und Weinbergs-Halden: dem „Burgstall“, „Hahnen“, „Lehen“, der „Wernhalde“, dem „Metzgerhau“, den „Kienlen“, dem „Dobel“, der „Eßlinger Steig“; ihre Wasservorräthe sind in neueren Zeiten sorgfältiger als früher gefaßt und in Röhrenleitungen zur Stadt geführt worden.

Intermittirende, d. h. nur in nassen Jahrgängen oder in regenreichen Zeiten des Jahrs fließende, Quellen finden sich ab und zu am Fuß oder an den Gehängen der umgebenden Hügel; z. B. in einem kleinen Einschnitt zwischen den Weinbergshalden „Kornberg“ und „Falkert“, wie es scheint das Product einiger Wasseransammlungen in verlassenen Steinbrüchen in der Höhe dieser Gehänge. Am Fuß des Abhangs der „mittleren Eßlinger Berge“ zeigten sich im Jahr 1816 in dortigen Güterstücken Wasserausbrüche, welche schon von früheren Zeiten her als „Hungerbrunnen“ bezeichnet wurden.

c. Wasserleitungen.

Der nöthige Vorrath an Trinkwasser für die Brunnen der Stadt wird, außer den bereits erwähnten Quellen in der näheren

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0010.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)