Seite:OAStuttgartStadt0003.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ausläufer der, das Thal umschließenden, Hügelzüge wiederum so sehr verengt, daß das „Stuttgarter Thal“, sowohl von seiner Sohle, als auch von den umgebenden Höhen aus betrachtet, fast überall den Eindruck einer rings von Hügeln umschlossenen Niederung macht.

a. Hügel.

Diese Hügelzüge sind Ausläufer des großen, vom Neckar zwischen Tübingen und Canstatt in weitem Bogen umflossenen Plateau, das sich südwestlich in den reich bewaldeten Schönbuch, nordöstlich in die fruchtbare Filder-Ebene theilt.

Der nordwestliche Hügelzug des Stuttgarter Thals tritt bei dem Pfaffensee in den westlichen Theil des Bezirks ein und trennt auf seinem weiteren Verlauf das Stuttgarter Thal von dem, zwischen den Pfarrdörfern Bothnang und Feuerbach sich erstreckenden, ziemlich engen „Feuerbachthal“, dessen kleiner Bach (Metzgerbach, später Feuerbach) die Grenze des Stadtdirektions-Bezirks gegen Nordwesten bildet, so daß der bewaldete Nordwest-Abhang dieses Hügelzugs noch größtentheils zum Bezirke der Stadt gehört. Der südöstliche Abhang dieses Hügelzugs ist mit Weinbergen besetzt; der schmale Rücken desselben, die „Bothnanger“- und die „Feuerbacher-Heide“ genannt, verdient diese Bezeichnung nicht mehr, indem sie seit einigen Jahrzehenden fast durchaus in Ackerland umgewandelt ist. Gegen Nordost flacht sich dieser Hügelzug von dem Pfarrdorf Feuerbach an rasch in eine, „die Brag“ genannte, Ebene ab, von welcher sodann gegen Osten sich der, das Königl. Landhaus Rosenstein tragende gleichnamige Hügel abzweigt und, in Verbindung mit der gegen Norden von der Bragebene schnell aufsteigenden, das „Burgholz“ genannten Höhe, welche dem Canstatter Bezirk angehört, die Umbiegung des Neckars aus seiner nordwestlichen Richtung von Plochingen her in die nördliche bei Canstatt vermittelt.

Der südöstliche Hügelzug des Stuttgarter Thals wird gebildet von einem bei Degerloch auslaufenden Absenker der Filderebene, den das südöstlich auslaufende Kerschthal von letzterer abschneidet und von welchem (Absenker) sich sodann ein weiterer zwischen dem Nesenbach- und dem Rohracker-Thal gegen N.-O. abzweigt, der, von der Höhe des „Bopsers“ an sich gleichfalls gegen Nordost allmälig erniedrigend, auf seinem weiteren Verlauf mit einem neuen Rückenausläufer zwischen dem Nesenbach- und dem Gaisburger-Thal die „Eßlinger Berge“ bildet und gegen das Neckarthal mit der, die kronprinzliche Villa oberhalb des Weilers Berg tragenden Anhöhe ausläuft. Von diesem südöstlichen Hügelzug

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0003.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)