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Klosters Fürstenfeld wurden schon im Jahr 1804, Fluchtgülten des Spitals Eßlingen im Jahr 1833 für 4720 fl. 20 kr., Gülten und Landachten der Finanzverwaltung im Jahr 1841 für 31.168 fl. 55 kr. abgelöst; die ganze auf Ablösungen verwendete Summe mag 50.000 fl. betragen.

Das Ortswappen ist ein Bär, welcher einen Doppelhaken in den ausgestreckten zwei Vorderpfoten hält.

Die Klinker-Mühle gehört zur Markung Bernhausen und liegt 1/4 Stunde südöstlich vom Ort am s. g. Fleinsbach, der ihr jedoch öfters so sparsam Wasser zuführt, daß sie genöthigt wird, stille zu stehen.

In Bernhausen ist geboren den 4. Mai 1747 Joh. Gotthard (von) Müller, einer der ausgezeichnetsten Kupferstecher, Sohn des Ortsschultheißen, im Jahr 1761 in der Zeichnungsschule im neuen Schlosse in Stuttgart, hierauf in der Kunstschule in Ludwigsburg, in den Jahren 1770–76 in Paris unter dem berühmten Wille ausgebildet. Im Jahr 1776 rief ihn Herzog Karl nach Stuttgart zurück, um durch ihn eine Kunstschule für Kupferstecher einzurichten, an welcher er als Professor angestellt wurde. Der anerkannte Werth seiner Arbeiten verschaffte ihm im Jahr 1785 den Ruf nach Paris, um das Portrait Ludwig’s XVI. in ganzer Figur zu stechen. Zu seinen bekannteren Werken gehören: Alexandre vainqeur de soi même 1781, Loth und seine Töchter 1782, Schlacht bei Bunkershill 1799, Madonna della Sedia 1804, heil. Cäcilia 1809, heil. Katharina, Mater sancta u. s. w. Er starb in seinem Wohnorte Stuttgart den 14. März 1830. Auch kam hier zur Welt, den 11. Juni 1751, Christoph Friedrich Roth, ein ausgezeichneter Philolog und trefflicher Lehrer, Präceptor in Vaihingen 1772, Gymnasial-Präceptor in Stuttgart 1789, wo er als Professor am 27. September 1813 verschied.

Die früheste Nennung Bernhausens fällt um’s Jahr 1089 (s. unten). Große Verwüstung durch Brand etc. erlitt der Ort im August 1287 zur Zeit der Kämpfe Graf Eberhard’s des Erlauchten (Chron. Sindelf.), desgleichen im November 1449 durch das Heer der Reichsstädte.

An Württemberg gelangte die Vogtei und Oberherrschaft in Bernhausen in den Jahren 1316–1318 von den Herren von Bernhausen, desgleichen von ebendenselben der Kirchensatz allmälig vollständig 1316 Oct. 3., 1340 März 25., 1342 Febr. 1.

Was die Kirche betrifft, so erscheint Heinricus rector ecclesiae in Bernhusen in einer Urkunde von 1349 August 15. (Reg. Boic. 8, 170); eine Pfründe unserer Frauen wurde den 22. März 1423 gestiftet.

Lehngüter allhier erkaufte Graf Rudolf der Scherer von Tübingen am 28. Juni 1312 von Rau von Bernhausen. Manche Besitzungen hatten die Stadt Eßlingen und einzelne Korporationen daselbst (das Spital

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_115.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)