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führt, auf einem Vorsprung gegen ein sanftes Wiesenthälchen, stößt man auf Grundmauern, bei denen sich römische Ziegel, Bruchstücke römischer Gefäße u. s. w. vorfinden.

6) Etwa 1/8 Stunde nordwestlich von Harthausen, auf den sogenannten Brandäckern, am Abhange gegen das hier beginnende Wucherbachthälchen bei den Ziegeläckern auf Bonlander Markung, südöstlich von dem auf der Markung Ober-Sielmingen gelegenen Heidenfeld, findet man gleichfalls Mauerreste, römische Ziegel, Fragmente von Heizröhren, Gefäßen u. s. w.

7) Auf den sogenannten Schlößlesäckern, 1/2 Stunde südwestlich von Degerloch, wo ein Schloß gestanden haben soll, fanden sich neben römischen Ziegeln auch noch Gefäßfragmente von Siegelerde mit Verzierungen.

8) Auch in Kemnath stößt man hie und da auf Grundreste römischer Gebäude.

9) Zwischen Waldenbuch und Dettenhausen auf dem sogenannten „Braunacker“ , wo zunächst ein kleiner römischer Altar (jetzt im Königl. Museum der bildenden Künste), dessen Inschrift leider verwittert ist, entdeckt wurde, soll ein Schloß versunken seyn.

Von Resten von Verschanzungen, von denen manche noch römisch seyn mögen, die übrigen dem Mittelalter angehören, sind folgende hervorzuheben:

Der Wachhügel auf der Hohwart bei Musberg (um diesen Hügel lagern 3 sogenannte keltische Grabhügel, auch eine Bronzemünze vom Kaiser Hadrian wurde unfern desselben gefunden), die Riesenschanze oder der Heidengraben auf der Federlensmad bei Echterdingen (viereckig, an vielen Stellen noch 5’ hoch, jede Seite 110 Schritte lang, mit einem Eingang auf der Ostseite, ursprünglich von einem jetzt ziemlich verflachten Graben umgeben; in ihrer Nähe sind, regellos zerstreut, etwa 30 Grabhügel, Württ. Jahrb. 1833 II. 363), die Schanze auf dem alten Kriegs- oder Schelmenacker bei Steinenbronn, der Schloßberg bei Musberg, der Hoheburgstall und der mit einem Graben umgebene Hügel bei Rohr.


B. Deutsche.

Hier kommen zunächst in Betracht die sogenannten celtischen Grabhügel. Außer den bereits erwähnten, welche bei Musberg und bei Echterdingen sich finden, trifft man noch dergleichen, gegen 80 an Zahl, in dem sogenannten Weilerhau oder Bückeleshau bei Plattenhardt; vier von diesen, welche geöffnet wurden, lieferten Ringe, Fibeln, Haarnadeln von Bronze und Bruchstücke von eisernen und thönernen Gefäßen (Württ. Jahrb. 1830, I. 38): ferner sind in dem Wald Bildhau noch gegen 30,

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_109.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)