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Besitze von Gütern und Rechte waren, sind unter anderen zu nennen: die Herzoge von Urslingen, die Herren von Blankenstein, Gundelfingen, Stammheim, Stoffeln.

Das Amt Stuttgart umfaßte ursprünglich nur die Stadt mit Heslach, Böhmisreut und Gablenberg, ferner die Orte Berg und Gaisburg; neue Erwerbungen bildeten seine allmählige Vergrößerung. Heumaden, Ruith und Scharnhausen gehörten nebst Plochingen zur Vogtei Nellingen (1386. Steinhofer 2, 459), welche jedoch frühzeitig dem Vogt in Stuttgart untergeordnet wurde. Ein anderes Unteramt war das Leinfelder Amt, wozu Leinfelden, Musberg, Ober- und Unter-Aichen, Stetten, Hof und Weidach gehörten. Waldenbuch und Steinenbronn gehörten im Jahr 1480 zum Amt Böblingen. Der Bestand des Amtes nach dem Landbuch von 1623 entsprach den Bezirken der jetzigen Stadtdirection und des Amtsoberamts Stuttgart, nur daß im altwürttembergischen Amt die Orte Plochingen, Nellingen, Obereßlingen mit Hegensberg noch hinzugenommen waren, die neuwürttembergischen Orte Möhringen und Vaihingen aber natürlich fehlten. Genannter Bestand blieb bis zum Jahr 1807 mit der vorübergehenden kleinen Änderung, daß Feuerbach von 1718–1736 dem Canstatter Amte zugetheilt war.

Nachdem von 1606 bis 1608 schon einmal wegen „Vielheit der täglichen Malefizgeschäfte“ das Amt einen besonderen Vogt gehabt hatte, erhielt im Jahr 1675 das Amt abermals einen eigenen Vogt in der Person des damaligen Klosterhofmeisters in Nellingen; schon im Jahr 1689 erfolgte aber die Wiedervereinigung der Amtsvogtei mit der Stadtvogtei, und erst von 1694 an ward mit Ausnahme der kurzen Periode von Georgii 1698 bis Martini 1699, in welcher der Stadtvogt die Verweserei der Amtsvogtei versah, unausgesetzt ein eigener Amtsvogt angestellt, welchem im Jahr 1699 auch eine Wohnung in der Stadt Stuttgart erkauft wurde (s. oben Oberamts- und Gemeindehaushalt), wo sich jetzt noch der Amtssitz befindet.

Der erste eigene, der Schreiberei erfahrene Stuttgarter Amtspfleger wurde im Jahr 1699 gewählt, bis wohin zwei Schultheißen als Amtspfleger bestellt waren, welche die bis zu dieser Zeit an Stadt und Amt gemeinschaftlich ausgeschriebenen landschaftlichen Steuern und Anlagen einzuziehen und an das Bürgermeisteramt in Stuttgart abzuliefern hatten, bei dem auch die Ausstände des Amts zur Verrechnung kamen.

Die Amtsschreiberei blieb mit der Stadtschreiberei bis 1759 vereinigt, in welchem Jahr ein eigener Amtsschreiber bestellt wurde.

Neben dem Amtsschreiber haben übrigens im Stuttgarter Amte bis zur neuen Organisation von 1826 mehrere selbstständige Amtssubstitutionen bestanden, die von dem Oberamte und der Amtsdeputation

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_102.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)