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niederen Jurisdiktion, der Dienste und Frohnen, Täfergeld, Fäll, Hauptrecht u. s. w. stattgeben, allein die kaiserlichen Abgeordneten gründeten auf den Kauf der Grafschaft Hohenberg im J. 1381 umfassendere Berechtigungen Österreichs auch an diesen Orten, und anerkannten die württembergischen Ausführungen über die Geschichte des Ortes und der alpirsbachischen Erwerbungen in ihren Consequenzen, sowie die von Württemberg in der Erneuerung vom J. 1562 beanspruchten Rechte allda nicht an, württembergischer Seits blieb somit nichts übrig, als die Sache ad referendum zu nehmen. Auch die österreichische Jurisdiktionstabelle vom J. 1804 führt die Dörfer Wehingen und Gosheim als zum k. k. Obervogteiamt Spaichingen gehörige, Österreich mit sämtlichen Rechten eigenthümlich zustehende oberhohenbergische Kameralorte auf.

Außer dem im Bisherigen genannten Besitze wird wenig anderer zu Wehingen erwähnt. Die Gebr. Egnolf und Erhard von Falkenstein zu Ramstein verkauften den 29. Juni 1388 einen hiesigen Leibeigenen an das Kl. Alpirsbach; Ulrich an der Waldstraße brachte in einen hiesigen Hof gehörige Eigenleute an sich, wegen deren genanntes Kloster den 23. Juni 1357 sich mit seinen Kindern verglich; der Edelknecht Clos an der Waldstraße und seine Gattin Ursula Salzmännin verkauften den 12. Juni 1407 ein hiesiges Gütchen an Konrad Clos von Wehingen. – Den Besitz geistlicher Korporationen u. s. w. betreffend, erkaufte der Spital zu Rottweil den 29. Novbr. 1296 von Berthold von W. und den 6. Juli 1299 von Hug von W. verschiedene Gülten aus hiesigen Höfen (Schmid, Urkb. 129. 138); weiter erwarb die Klause Hochmauern bei Rottweil den 23. Febr. 1345 das hiesige Voglersgut von Hug von W. und erscheint auch noch im J. 1445 im Besitze eines hiesigen Gülthofs; das Dominikanerinnenkloster zu Rottweil besaß hier im J. 1353 das sog. Mockengut und erscheint den 23. Dez. 1566 als Lehensherrin des früher hochmauerischen Voglersguts, den 12. Okt. 1785 jedoch verkaufte es seine Gefälle und Gülten allhier und zu Spaichingen um 1080 fl. an die Kl. alpirsbachische Pflege Rottweil.

Das Kl. Beuron erhielt im J. 1379 von Irene, der Wittwe Johann Kellers von W., Rottweiler Bürgerin, all ihr hiesiges Gut zu Lehen aufgetragen; nach der Säkularisation dieses Klosters fiel dieses Erblehengut an Hohenzollern-Sigmaringen und kam in Folge des Tauschvertrags vom 30. Dez. 1833 an

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0399.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)