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Hewberg gelegen“ verkaufte übrigens von diesem Besitze getrennt den 14. Jan. 1500 der Rottweiler Bürger Franziskus Franz vor dem dortigen Hofgericht um 65 fl. Rh. an die Bubsheimer Heiligenpflege.

Der wohl stets unbedeutende Ort soll im 30jährigen Kriege niedergebrannt worden sein oder doch wenigstens seine Einwohner meist verloren haben; ganz aber verschwand er wohl nie, denn die schon in den Lehensbeschreibungen von den J. 1558 und 1585 erwähnten Hofgebäude werden in Urkunden aus dem Ende der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts als alt und baufällig bezeichnet, haben daher ohne Zweifel die Zeiten des 30jährigen Krieges überdauert. Nach einem Dokumente vom 13. Aug. 1658 war das Allenspacher Hofgut, auch der Schäferhof genannt, zum Mindesten seit dem J. 1654 an die Herrschaft Enzberg um 60 fl. jährlich verpachtet, nach anderen Dokumenten aus den J. 1730 bis 1740 zu schließen hätte es diese damals schon über 100 Jahre lang in Pacht gehabt. Im J. 1729 kaufte die Herrschaft den Hof um 3300 fl., allein durch das bischöflich constanzische Gericht wurde der Kauf den 4. Mai 1741 wegen Mangels der erforderlichen Rechtsformen und weil die Veräußerung weder nothwendig noch nützlich, für nichtig erklärt und seit 1751 hatte die Herrschaft den Hof wieder für einige Zeit in Pacht. In der Folge wurde übrigens derselbe in der österreichischen Jurisdictions-Tabelle vom J. 1804 als ein zum enzbergischen Amte Mühlheim gehöriges Eigenthum der Kirchenfabrik Böttingen aufgeführt, zeitweise von der Kirchenpflege selbst umgetrieben und nur die Schafwaide verpachtet.

Zu der einst dem h. Zeno geweihten Kirche, welche zur linken Seite an dem Weg von Böttingen nach Königsheim stand nach der Erwähnung ihres Besitzes in älteren Urkunden zu schließen jedoch nur ein geringes Einkommen gehabt zu haben scheint, wurde besonders von solchen, die mit Zahnschmerzen behaftet waren, gewallfahrtet. Sie soll erst im vorigen Jahrhundert in Schutt zerfallen, der Thurm sogar erst in dessen letzten Dezennien (1781) abgebrochen und sein Material zum Bau des Hofes verwandt worden sein, während die Glocken in die neugebaute Kirche Aggenhausen gebracht worden. Im Frühjahr 1860 ließ der Stiftungsrath den Schutt von dem Grundriß der Kirche und des Thurms entfernen, wobei sich der Boden der Kirche mit Colbinger Blättchen belegt zeigte, an die Stelle des Altars ein Kreuz setzen und vor dasselbe als Kniebank den noch erhaltenen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0266.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)