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Maximilians Tode die Landgrafschaft an seine Tochter Maximiliane Marie, Gemahlin des Gr. Friedrich Rudolf von Fürstenberg, gelangte, so erfolgte den 8. Febr. 1642 die erste fürstenbergische Belehnung durch genannten Grafen, die letzte fürstenbergische Belehnung Rottenmünsters dagegen am 19. Dez. 1797. Den 25. Juni 1805 wurde von Gr. Joachim Egon von F. als Obervormund des Fürsten Karl Egon von F. der vormalige rottenmünsterische Rath und Oberamtmann Triebelhorn als Lehensträger des Rechtsnachfolgers von Kl. Rottenmünster, des Kurfürsten Friedrich von Württemberg, belehnt und die fürstenbergische Lehenshoheit selbst erlosch bald darauf nach allgemeinen Grundsätzen des deutschen Staats- und Bundesrechts (vrgl. Zachariä deutsches Staats- und Bundesrecht. 2. Aufl. Bd. 2 S. 466 ff).

Rottenmünster erwarb den Ort überhaupt allmählig im Verlaufe der Zeit. Seinen ersten bekannten Kauf hatte es hier schon im J. 1291 in des Vogts Hof und der dazu gehörigen Schuppos von dem Rottweiler Bürger Alber Vockh um 29 M. Silbers gemacht; sonst werden stets nur Erwerbungen einzelner beträchtlicher Höfe und Güter durch das Kloster genannt. Mit dem Kloster fiel Aixheim in den J. 1802/3 an Württemberg. – Nach dem Vertrag vom 9. Febr. 1544 zwischen dem röm. Könige Ferdinand von Österreich und der Stadt Rottweil sollte zwar der Ort in der Rottweiler freien Pürsch (deren Gränze die Täfermühle berührte) und hohen Obrigkeit liegen, durch kaiserlichen Bescheid vom 5. August 1623 wurde jedoch das Kloster in seinem Gebiet, somit auch in diesem Gebietsorte, mit der freien Pürsch und hoher malefizischer Obrigkeit, Stock und Galgen[1] samt dem Blutbann u. s. w. belehnt, ein Besitz, in welchem es freilich öfters durch Gewaltthätigkeiten der Stadt Rottweil gestört wurde. (Vrgl. O.-A.-Beschr. Rottweil, S. 306. 308. 332. Ruckgaber Rottweil, 2a S. 203. 204.)

Unbedeutenderen und vorübergehenden Besitz am Orte betreffend, kann Folgendes erwähnt werden: Manche Adelige, besonders Rottweiler Patrizierfamilien, erscheinen hier angesessen: Alber Vockh im J. 1291 (s. o.), Anselm von Wildenstein (vrgl. O.-A.-Beschr. Rottweil S. 460) in den J. 1299 und 1314, Heinrich Kanzler im J. 1345 (s. o.), Konrad Schappel im J. 1347 (s. o.), Nikolaus an der Waldstraße und Konrad Bock im


  1. Der hiesige Galgen auf dem sog. Galgenbühl wurde erst im J. 1811 auf königlichen Befehl abgebrochen.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0233.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)