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u. A., die Commenden Hemmdorf und Rexingen in seinen Schutz. Als Commenthure der ältesten Zeit kommen in Hemmendorf, laut Urkunden vor: 1285 Bruder Berd; 1290 Bruder Berthold der Limp; 1308 Gottfried von Klingenfels; 1309 Fridericus de Tummenowe Commendator Domus in Hemmendorf[1].

Die bürgerliche Ruhe scheint hier öfters zwischen den Rittern und ihren Unterthanen gestört worden zu seyn, wie mehrere vorliegende Urkunden beweisen, und dies scheint auch auf den Charakter der Einwohner und ihre Zufriedenheit Einfluß gehabt zu haben.

In Betreff der Pfarrey ist unbekannt, ob der Kirchensatz früher mit der Commende vereinigt worden [2]. Die Seelsorge wurde in älteren Zeiten durch die Franziskaner von Hechingen ausgeübt, später nahmen die Commenthure Weltgeistliche nach Belieben an, und entließen sie wieder, und erst 1810 wurde Hemmendorf als eine wirkliche Pfarrey erklärt, von der das Patronat dem Könige zusteht. Die Baulast an Kirche und Pfarrhof, so wie der Unterhalt an beyden, und Sorge für alle kirchlichen Bedürfnisse liegt dem Staate, als Besitzer der Commenthurey ob.


10. Hirrlingen,

in ältern Urkunden auch Hürningen, Hurningen, Hirningen, Hirnlingen und Hierlingen benannt, ein kath. Pfarrdorf, mit 1324 Einw., 21/4 St. von Rottenburg, in einer angenehmen Ebene, nahe an der Gränze gegen das Fürstenthum Hohenzollern-Hechingen, und gegen die Sigmaringische Herrschaft Haigerloch. Es befinden sich wenige gute Häuser daselbst, und das im J. 1500 von den Gutsbesitzern


  1. Der letzte Commenthur war Graf Thurn von Valsassina. A. d. H.
  2. In der Regel waren die Commenture die Pfarrherren ihres Sitzes und ließen die Pfarrey durch einen Vikar, Kaplan, versehen. So war es auch in Hemmendorf, wie ältere Schriften beweisen. A. d. H.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_171.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)