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herab. Sie kommt außer der obberührten Urkunde vom J. 888 (in dem Cod. Laur. ) schon im J. 775, und wieder 873 mit der Daleheimer Marca in pago Alemannorum, und in einer weitern Urkunde (bey Neugart) vom J. 789 vor. Nach dieser leztern vergabten Adalbertus und Wolffretus ihr Eigenthum im Gau Hattenhuntari, in dem Orte, welcher Hachinga (Hechingen) heißt, nämlich ein Haus mit dem Hofe (Casam cum custe). Die Urkunde ist ohne Benennung des Gaugrafen von Herimarus ausgestellt, und öffentlich in villa Masginga (Mössingen) verhandelt.[1]

Übringens gehörten früher die meisten Orte in der Steinlach den Grafen von Zollern, also gerade der Bezirk der Hattenhuntare. Mehrere dieser Ortschaften, als Mössingen, Belsen, Öschingen, kommen erst in dem ersten Viertel des 15ten Jahrhunderts von den Zollern an Würtemberg. So möchte sich einigermaaßen eine Abstammung der Zollern von den alten Gaugrafen von Sülchen, oder wenigst von der


  1. Als Marken verdienen hier auch noch besonders bemerkt zu werden: Die Thalheimer MarkDaleheimer Marca, die in den obigen und noch 13 andern Schenkungs-Urkunden, in dem Cod. Lauresh. vom Jahr 766 bis 873 vorkommt, und zu der Hattenhundere gerechnet ist. Die Messinger MarkMessinger Marca, die in demselben Codex Nr. 3285 und 3286 mit Schenkungen eines gewissen Hitto und eines Witfrid an das Kloster Lorsch (in pago Alemannorum, in Messinger marca) in den Jahren 774 und 777 vorkommt. – Übrigens findet man im J. 789 auch das Kloster St. Gallen zu Mössingen begütert, und diesen Ort in den Burichingau gesezt. S. v. Arx Gesch. v. St. Gallen. Th. I. S. 56 womit zu vergl. Beschr. des Oberamts Reutlingen. S. 5. Der Cod. Lauresh. führt auch noch einen Westergowe mit Corgozsinga und Rosdorpher marca etc. auf, und Neugart (Ep. Const. p. XC. ) nimmt ersteres für Ergenzingen, lezteres für Rordorf. Allein es ist nicht nur diese Deutung, sondern überhaupt die Existenz eines Westergau’s in Allemannien selbst zweifelhaft. Dagegen gehörte unstreitig ein Theil des Oberamts, in dem Bezirke, der jetzt noch das Gäu genannt wird, zu dem Nagoldgau. Anm. d. H.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 008. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_008.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)