Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

auf der linken Seite der Brettach, wo der Ort theils in die schmale Thalebene, theils auf eine Anhöhe freundlich gebaut ist.

Im unteren Theile des Orts liegen auf einem Hügel, der auf drei Seiten ziemlich steil abfällt und auf der vierten durch einen Graben unzugänglich gemacht wurde, die letzten Reste der Burg Neudeck, nur noch in wenigen Mauertrümmern bestehend. Der Platz befindet sich in Privathänden und vor 60–70 Jahren ist der größte Theil des Mauerwerks abgetragen und in der Umgegend als Bau- und Straßenmaterial benützt worden.

Im Ort wird eine Mühle mit zwei Mahlgängen, einem Gerbgang, einer Öl-, Reib- und Sägmühle von der Brettach in Bewegung gesetzt.

Die übrigen Verhältnisse theilt Neudeck mit dem Mutterort (siehe oben).

Im und am Ort bestehen sehr bedeutende Muschelkalkbrüche, welche die Umgegend mit gutem Straßenmaterial versorgen.

Langenbeutingen ist wohl ohne Zweifel das im Lorscher Codex im Jahr 865 genannte „in Bretachgowe in villa Butinga.“

Noch im 15. Jahrhundert war der Ort eingetheilt in Ober- und Unter-Beutingen. Ober-Beutingen wird meistens „Weyer“ genannt.

Langenbeutingen gehörte großentheils den Herren von Neudeck, die es an Hohenlohe nach und nach verkauften, dessen Vasallen sie auch waren, wie 1330 Kraft von Hohenlohe von Engelhard von Neudeck genannt wird „der Edel Herre, min Herre Kraft von Hohenloch.“

Einen Antheil an Burg und Dorf Neudeck verkaufte 1326 Engelhard von Neudeck an Conrad von Helmstedt. Einen andern Antheil an der Burg Neudeck verkaufte derselbe Engelhard an Herrn Kraft von Hohenlohe 1330 nebst den dazu gehörigen Leuten und Gütern.

Konrad von Neudeck und seine Ehefrau Adelheid verkauften 1332 ihren Antheil von Burg Neudeck nebst dem was dazu gehörte in Beutingen, Weyher und Neudeck an Hohenlohe und einen weiteren Antheil 1334.

Conrad von Helmstedt überließ den von seinem Tochtermann Engelhard von Neudeck erworbenen Antheil an Burg und Güter an Kraft von Hohenlohe 1335.

Nikolaus, Graf von Löwenstein, stellte für seinen Schwager, Kraft von Hohenlohe, 1338 einen Eignungsbrief aus über „den

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0262.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)