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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

6) die am hübschesten ist, die soll haben drei Gulden samt einer Taschen und Chartek zu einem Leiblein;

7) die am hübschesten Haare hat ein Paar Zöpfe mit einer Scheppel und einem Gulden;

8) die sich am höchsten schürzt und die hübschesten Schenkel hat, zwei Gulden mit einem rothen Beutel;

9) der ersten, so am besten lauft, einen Gulden mit einer Tasche.

10) der andern ein Paar weiße Stiefel;

11) der dritten ein Paar Messer;

12) ein Hammel darum zu spielen;

13) eine Gans den Kopf abzuwerfen.

In der Kipper- und Wipperzeit war Gnadenthal 1621 eine der hohenlohischen Münzstätten.

Zu der Gemeinde gehören:

b) Büchelberg, hat eine Stunde westlich von Gnadenthal eine freie hohe Lage, die eine schöne ausgedehnte Rundsicht erlaubt.

Der kleine, gedrängt angelegte Ort, dessen Bewohner sich vorzugsweise von Feldbau und Viehzucht nähren, hat eine eigene Schule, die gegenwärtig von 44 Kindern besucht wird.

Der Ort ist wohlhabend und zählt 6 größere Besitzer von 50 bis 70 Morgen, 12 mittlere von 20–30 Morgen, und 3 kleinere von 8–10 Morgen Grundeigenthum.

Etwa 1/4 Stunde nördlich vom Ort liegt der ansehnliche Neusee.

Die 1319 Morgen große Markung, von der 500 Morgen für den Feldbau benützt werden, hat im allgemeinen einen ziemlich fruchtbaren Boden, der größtentheils aus einem sandigen Lehm (Zersetzung des unteren Liassandsteins, Buchsteins), theilweise aus einem gebundenen Thon (Zersetzung des oberen Keupermergels) besteht.

Büchelberg 1299 wurde zwischen Bertoldus de Buchelberg et Adelheydis uxor sua und den Söhnen Conrad, Heinrich, Berthold, Rudiger und den Töchtern Gutta und Mechthildis einerseits und der Äbtissin Hiltegund von Gnadenthal andererseits, wegen einer Forderung der ersteren ein Vergleich geschlossen.

1419 Andreas von Weiler zu Mayenfels verkauft Herrn Albrecht v. Hohenlohe sein Gut und Gült zu Büchelberg und Hochberg mit Vogtei und Gericht und Allem Zubehör um 180 Goldgulden für freieigen.

c) Eichelberg, ein etwa 1/4 Stunde nördlich von Gnadenthal, am Abhange des Eichelbergs einzeln stehendes Haus.

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0238.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)